Kochen & Lesen
Samstag, 22. September 2012
Schweinekamm mit Sellerie-Erdäpfel-Röstis und frischen grünen Bohnen mit roter Paprika
Die Gastgeber waren heute kaum zu Hause und so hat dankenswerterweise M.H. den ersten und zweiten Gang vorbereitet, während die Dame des Hauses mal wieder für den Nachtisch sorgte.

Es gab als Vorsuppe der Saison ein Süppchen von Mecklenburgischer Ananas mit gebratenen Zucchinischeiben

Zubereitung:
Mecklenburgische Ananas (in weiteren Teilen des deutschsprachigen Raumes auch als Steckrüben bezeichnet) mit etwas Sellerie und Erdäpfeln kochen. Dann pürieren und abschmecken nach Bedarf. Die nicht zu dicke und gelbliche Vorsuppe mit frischer Petersilien und gebratenen Zucchinischeiben servieren.



Als Hauptgericht wurde ein Schweinekamm mit Sellerie-Erdäpfel-Röstis und frischen grünen Bohnen mit roter Paprika serviert.

Zubereitung:
Schweinekamm mit Knoblauch spicken, im Bräter mit Ingwer und Bouquet garni gut zwei Stunden knusprig garen und eine dunkle Sauce ziehen. Frische grüne Bohnen in Butter schwenken; später länglich geschnittene rote Paprika dazugeben. Das ist das grün-rote Gemüse!



Als Spezialität der Deutschschweizer Küche werden für den Leseabend eigens kreierte Sellerie-Erdäpfel-Röstis gereicht. Sellerie und Erdäpfel werden von Hand gerieben, mit Ei versetzt und goldbraun in Olivenöl ausgebraten.



Der edle Tropfen war dieses Mal nicht ganz so edel, dafür aber gerecht:



Edel wurde es später mit einem Whiskey. ;-)

Als Dessert gab es ein Soufflé von schwarzer Johannisbeere.

Zubereitung:
350g Johannisbeermus nach Geschmack mit Kristallzucker verrühren, fünf Eiweiß schlagen, 50g Zucker unterheben, die Zuckereinweißmasse unter das Fruchtmus ziehen, in eine mit Öl ausgepinselte Souffléform (10cm hoch, 18cm Durchmesser) heben und Oberfläche glattstreichen, Backofen auf 190 Grad vorheizen, 30-35 min backen und mit frischer geschlagener Sahne servieren.





Gelesen haben wir aus:


Kater Schnurr mit den blauen Augen von Josef Kolar


Das 8. Kapitel von Momo, in dem Gigi mit Beppo und Momo die Kinder der Stadt mobilisieren, um den grauen Herren den Kampf anzusagen.


Stimmt's?: Das große Buch der modernen Legenden von Christoph Drösser, wobei wir gelernt haben, dass Eier auf dem Mount Everest 1,5 h kochen müssen, um halbwegs als weichgekocht zu gelten, dass Haie Menschenblut nicht auf hunderte Kilometer Entfernung riechen können, dass man die Beine ruhig übereinanderschlagen darf - davon gibt es bestimmt keine Krampfadern und noch vieles mehr.


Der rasende Reporter von Egon Erwin Kisch und zwar die Reportagen über die Mönchsguter Fischer und über Schweineschlachter in Dänemark Anfang der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts.


Und ein bisschen Krimi zum Abschluss:


LAMMKEULE und andere Geschichten von Roald Dahl und zwar die Geschichten Der Weg zum Himmel und Lammkeule.

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Donnerstag, 16. August 2012
Majoranfleisch mit Pfifferlingen
Große Ausnahme: Wir treffen uns zum Kochen (mal nicht zum Lesen) mitten in der Woche. Grund: Es gab keinen Juli- und es wird auch nicht den geplanten Augusttermin geben. Zweiter Grund: Der zweite M.H. hat Geburtstag und läd zum Majoranfleischessen ein. ;-)



Das Rezept haben wir schon 2008 verraten: http://leseabend.blogger.de/stories/1246332/, aber diesmal hatten wir Pfifferlinge und weil die Kinder ja größer werden und mit ihnen der Appetit haben wir die Fleischration auf 1000g aufgestockt.

Es war noch zauberhaftes Sommerwetter, so dass wir draußen tafeln konnten:



Zwei Dinge waren beeinflusst vom 50. Geburtstag des ersten M.H., der gerade am Wochenende zuvor groß gefeiert wurde: 1. Unsere Tochter hatte sich die Serviettenfalttechnik vom Abendessen abgeschaut...



und 2. der Nachtisch - eine Original Sacher-Torte aus Wien! Das war ein Geschenk zum 50., den M.H. mit uns liebenswerterweise geteilt hat.







Das Rezept können wir hier leider nicht verraten, da es ein streng gehütetes Familiengeheimnis der Familie Sacher seit 1832 ist.

Buchtipps gibt es heute keine, wir haben einfach in kleiner Runde (die Kinder mussten ja auch am nächsten Tag in die Schule und deshalb früh aufstehen) gemütlich am Feuer gesessen in dieser lauen Sommernacht und geklönt.

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Sonntag, 24. Juni 2012
Bunter Sommermix aus Salaten, Gegrilltem, gefüllten Teigtaschen und kanarischen Runzelkartoffeln mit Kräuterquark
Gestern war - aus Vorbereitungszeitmangel - zwar kein Bring-a-bottle-, aber ein Bring-a-snack-Abend angesagt. Das barg einiges an kulinarischen Überraschungen und fing schon zur Kaffeezeit an, zu der schon mal ein Ameisen- und ein Erdbeerkuchen auf dem Tisch standen. (Die Rezepte lass ich hier mal weg.)

Die Kaffeetafel ging dann über in ein gemeinschaftliches Holzspalten, -hacken und -mietebauen, bevor es an die bunte Zusammenstellung des Sommer-Dîners ging. Mein geplanter Wildpflanzenküchenbeitrag (Holunderblütenküchlein) fiel dann aus Zeitmangel leider aus, aber dafür gab es als Aperitif Sekt mit selbstgemachtem Holunderblütensirup. Das Rezept für den Sirup (aus: Meine wilde Pflanzenküche - wir machen das immer eher Pi mal Daumen):

Für 3 l Sirup 2 kg Zucker in 1,5 l warmen Wasser (max. 40 Grad) auflösen, 20 große Holunderblütendolden, 4 große Zitronen (Saft und Scheiben mit Schale) und 50 g Zitronensäure dazugeben. 3 Tage in die Sonne stellen, ab und zu rühren. Durch ein feines Tuch passieren, in sterile Flaschen abfüllen und kühl lagern.

Auf den Tisch kamen schließlich zwei köstliche Salate, mit Spinat und Schafskäse gefüllte Teigtaschen, Bratwürste und Rippchen vom Grill, ebenso auf dem Grill gedünsteter Lachs, dazu kanarische Runzelkartoffeln mit Salzkruste aus echtem kanarischen Meersalz (wobei die kaum runzlig wurden - lag wohl an den ganz frischen Frühkartoffeln) und in Ermangelung der passenden Mojo allerlei Dipps inkl. Gartenkräuterquark.













Das war alles schon so üppig, dass der verlockende Nachtisch (Schokoladenfondue mit Gartenerdbeeren) gar nicht mehr zum Zuge kam. Dafür wurde später am Feuer noch alternativ geknabbert und nicht so alternativer Wein getrunken:







Gelesen haben wir im Schein der schon untergegangenen Mittsommernachtssonne und des Feuers und zwar zunächst ein Comic von Käpt'n Sharky und dann ein weiteres Kapitel aus Momo:



Neu vorgestellt wurden:


"Buch der Sehnsüchte" von Leonhard Cohen


"Allein unter Gurken: Mein abenteuerlicher Versuch, mich regional zu ernähren" von Andreas Hoppe,


"Der Hals der Giraffe: Bildungsroman" von Judith Schalansky

Und passend zum parallel laufenden Viertelfinalspiel der Fussball-Europameisterschaften:


"Das nächste Spiel ist immer das schwerste" von Ror Wolf, und


"Wer mit dem Ball tanzt... " von Sepp Maier.

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Samstag, 24. März 2012
Rehrücken mit Porree-Sellerie-Möhren, Maronen, Safranäpfeln, einem bunten und einem Wildkräutersalat
Ich weiß gar nicht, was es heute zu feiern gab, aber es gab ein Festessen, als wenn Weihnachten und Ostern zusammengefallen wären. Und das in der Fastenzeit...

Der erste Gang war allerdings ungeplant und eher eine Verkostung, aber dafür durchaus eine kulinarische Offenbarung. 10 wilde Kräuter, am Morgen im Küstenwald von Warnemünde unter fachkundiger Anleitung von Simone Ibendorf - http://simoneibendorf.wordpress.com/ - gefunden und gesammelt.



Es waren junge Triebe und Blätter von Brennessel, Holunder, Taubnessel, Sauerklee, Scharbockskraut, Giersch, Knoblauchrauke, Nelkenwurz, Wieselkerbel und wilder Schnittlauch.

Nachdem alle probiert hatten, habe ich die Reste von allen zehn Kräutern (obwohl man eigentlich nur 9 nehmen sollte) mit etwas Zitronenolivenöl und Meersalz zu einem kleinen Wildkräutersalat angemacht.



So, und von hier an bis zum Dessert gehört MH der Dank nicht nur für die Zubereitung des köstlichen Mahls, sondern auch für die schon vorbereiteten Rezept-Texte und Fotos (!) - wirklich alles perfekt! ;-)

Rehrücken (für 8 Pers.)
Zutaten: 2,5 kg Rehrücken, Salz, schwarzer Pfeffer, Olivenöl, Wacholder, Lorbeerblatt, Rosmarin

Zubereitung: Kann, aber muss nicht: Rehrücken einlegen. Hier aber ist es geschehen. Anderthalb Tage in einem Sud aus Rotwein, gerösteten Wacholderbeeren, Rosmarien-Zweigen (vom Balkon!), Lorbeer (selbst geerntet in Dalmatien!) und Knoblauch eingelegt.



Scharf angebraten in einem Bräter mit Olivenöl, später ein Bouquet garni dazugeben.



Nach 20 min vom Ofen nehmen und bei 180° im Ofen ca. 40 min fertig garen.





Den Bratenfond nun ohne Fleisch mit der Marinade auffüllen und mehrfach reduzieren.



Porree-Sellerie-Möhren
Möhren halbieren, schneiden und in Butter bissfest dünsten. Kurz vor dem Ende Porree dazugeben. Abrunden mit Salz, gemörserten Koriander und Pfeffer. Servieren mit frischer Bio-Kresse (das ist übrigens kein Hinweis auf eine politische Farbkonstellation in Deutschland!).



Safran-Äpfel
Ahornsirup und Apfelsaft (im Verhältnis 1:3) reduzieren; Safranfäden dazugeben.
Dann ausgestochene, scheibierte Äpfel kurz bißfest garen. Und sich dann an der gelben Farbe erfreuen! :-)





Maronen
Maronen waren im Mittelalter die Kartoffeln Europas – und werden nun wieder entdeckt. Hier bedienten wir uns der bereits vorbereiteten Bio-Maronen; die kurz in Butter erhitzt und mit frischer Blatt Petersilie serviert wurden. Die glutenfreie Beilage eignet sich auch als eigenständiges Gericht.



Alternativ wurden heute noch Petersilien-Kartoffeln gereicht.



Salat
Mit Endivien, Karotten, roten Beeten, Radiccio und Weißkohl – serviert mit Olivenöl und frisch gerösteten Sonnenblumenkernen.



Das Dessert stammt zur Ehrenrettung der Gastgeber dann wieder von A.: eine Schoko-Walnuss-Tarte



Zutaten:
für den Teig: 200g Mehl, 100g Butter, 60g Zucker, 1 Eigelb, 1 EL Creme fraiche, 1 Prise Salz

für die Füllung: 100g gute Zartbitterschokolade, 100g Butter, 100g Zucker, 2 Eier + 1 Eiweiß, 1 EL Mehl, 70g Walnüsse

für das Nuss-Baiser: 2 Eiweiß, 50g Puderzucker, 50g fein gehackte Walnüsse

Zubereitung:
Für den Teig das Mehl, Butter und den Zucker verkneten. Eigelb, Creme fraiche und Salz zugeben. Den Teig zu einer Kugel formen, etwa 30 min in den Kühlschrank. Backofen auf 190 °C vorheizen.
Für die Füllung die Schokolade im Wasserbad schmelzen, Butter in Stücke schneiden, dazugeben und darin auflösen. Die Eier trennen, das Eigelb mit dem Zucker aufschlagen und unter die Schokoladen-Butter-Masse geben. Walnüsse und Mehl einstreuen. Die Eiweiße steif schlagen und unterheben.
Den Teig in eine gefettete und mit Semmelbrösel ausgestreute Springform geben. Etwa 2/3 des Teigs auf dem Boden dünn ausrollen, aus dem restlichen Teig einen Rand formen und hochziehen. Im Backofen ca. 6 min vorbacken.
Die Füllung auf dem Boden verteilen, glattstreichenund weitere 20 min backen.
Für das Nuss-Baiser Eiweiß steif schlagen. Zucker einstreuen und die Walnüsse unterheben. Masse auf dem Kuchen verstreichen. Mit Puderzucker bestreuen und bei 150°C ca. 15-20 min backen.



Serviert mit einem Klecks Vanilleeis.

Als passenden Trunk zum Wild wurde (zumindest für die Nichtfastenden) ein spanischer und ein italienischer Rotwein serviert ...



... und als Digestif (bzw. als weiteren süßen Nachtisch) ein Limoncino, der am Tag zuvor extra aus Rom eingeflogen wurde. Der Limoncino ist übrigens noch etwas edler als der Limoncello, weil es auf der Basis von Grappa hergestellt wird und nicht aus Vodka. Das Rezept findet man übrigens bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Limoncello.



Damit war mit dem Essen bzw. Naschen aber immer noch nicht Schluss, sondern es lagen zum Lesen dann noch so extrem verführerische Schokoladenspezialitäten auf dem Tisch:






Nun komme ich aber endlich zu den Büchern. Der Jüngste hat diesmal schon ein Kapitel gelesen aus:


Geheimnisvolle Reise mit dem magischen Baumhaus von Mary Pope Osborne, Jutta Knipping, Robert Bayer und Petra Theissen

und zwar den Anfang der Geschichte aus dem mittelalterlichen Irland mit seinen Mönchen und Gelehrten, die hin und wieder von den Wikingern überfallen wurden.


Die Zweitjüngste hat uns wieder in Momos Welt entführt und von ihren Versuchen berichtet, dass ihre Freunde sie wieder häufiger besuchen (teilweise sogar mit Erfolg), aber auch vom Versuch eines grauen Herren, Momo mit "vollkommenen" Puppen von ihren Freunden abzulenken.


Als Gute-Nacht-Geschichten (zunächst für den Lesenachwuchs, später aber auch für die "Alten") wurde noch mal aus dem großen Buch von Franz Hohler & Nikolaus Heidelbach vorgelesen.

Das Thema Essen & Trinken spielte dann noch des öfteren eine Rolle, z.B. in


Die Verfeinerung der Deutschen: Eine andere Kulturgeschichte von Erwin Seitz.
Gelesen wurde aus Kapitel III: Der unverfälschte Geschmack. Rauchbier im Bamberg.


Oder auch in der Geschichte "Fleischsalat" des Poetry Slammers Volker Strübing aus dem Buch "Ein Ziegelstein für Dörte", aus dem wir schon des öfteren gelesen haben. Diesmal haben wir aber den Autor selbst zu Wort kommen lassen dank der dem Buch beiliegenden CD, was noch mal ein besonderes Hörerlebnis war.

Vorgestellt wurde dann noch


Der schwarze Palast von Horacio Castellanos Moya

sowie Auszüge aus


Fehlende Teile von Birgit Vanderbeke, die den gleichen Stoff des Buches


Mein Name sei Gantenbein von Max Frisch verarbeitet hat. Zum Vergleich gab es sogar die gleiche Passage aus beiden Büchern zu hören!


Und nochmal kam Birgit Vanderbeke kurz zu Gehör mit der Schilderung des ältesten Untergrundbankwesens der Welt (Hawala) aus ihrem Buch "Das lässt sich ändern", wovon es beim nächsten Mal noch mehr zu hören geben soll.

Damit waren wir dann schon in den frühen Morgenstunden angelangt, die durch die Zeitumstellung noch früher wurden, aber es war trotzdem wieder ein wunderschöner Abend!

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Sonntag, 25. September 2011
Deftiger Eintopf
Die Outdoorkochsaison ist noch nicht vorbei! Gestern kam der Dutch Oven wieder zum Einsatz - diesmal gab es einen deftigen Eintopf. Die Zutaten wurden - vom Fleisch (500g Rind und 500g Schwein) abgesehen - von den Gemüseständen des regionalen Bio-Erntefests ausgesucht: Hokkaido-Kürbis, Zwiebeln, Knoblauch, grüne Bohnen, Tomaten, Brokkoli, Kohlrabi, Möhren, Pastinake, rote Paprika, Kartoffeln und Porree. Weitere Zutaten: Brühe, Salz, Pfeffer, Gewürze. Zum Garnieren frische Petersilie.

Hier noch ein paar Impressionen vom Kochen:











Als Nachtisch gab es verschiedene Eissorten (Vanille und zwei Sorten selbstgemachtes Himbeereis).



Gelesen hat zuerst die Nachwuchsfraktion aus:


Meine Fibel


und das 4. Kapitel aus


Momo: oder Die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte

Die beiden verbleibenden MH's haben sich dann gegenseitig vorgelesen aus:


Horst Wessel: Tod und Verklärung eines Nationalsozialisten von Daniel Siemens,


Mein Michael von Amos Oz und


Ich. Darf. Nicht. Schlafen. von S.J. Watson.

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Samstag, 20. August 2011
Gulasch im Dutch Oven am offenen Feuer
Heute ist Outdoor-Küche angesagt. Das können wir zwar auch zu Hause, aber wir begeben uns dafür an einen viiieeel schöneres Platz und zwar ins Lehmcamp Steinhagen.



Da kochen und essen wir nicht nur draußen, sondern alles andere passiert auch an der frischen Luft. Nur zur Nacht begeben wir uns in die Lehmhütten. Wir sind also Sonntag erst wieder zurück und deshalb wird der Bericht vom Koch- und Leseabend etwas später als gewöhnlich hier erscheinen. Bitte habt etwas Geduld!

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So, jetzt (Montag) zum Berichtsteil:
Wir haben diesmal schon mit Kaffee und Kuchen angefangen.



Es handelt sich um eine Eierschecke mit Sauerkirschen.

Das Rezept:
Für den Teig 125 g Margarine, 125 Zucker, 200 g Mehl, 3 Eier und 2 gestrichene TL Backpulver verrühren und in eine eingefetteten Springform geben, dabei den Teig an den Rändern hochziehen. Ca. 750 g Sauerkirschen (es gehen auch andere Früche wie Stachelbeeren oder Johannisbeeren) auf dem Teig verteilen. Für die Schecke 350 ml Milch erhitzen, 100 g Zucker auflösen und 1 Päckchen Vanillepuddingpulver einrühren und zum Kochen bringen. Vom Feuer nehmen und 100 g Margarine und 3 Eigelb unter den heißen Pudding rühren. Die drei Eiweiß steif schlagen, unterheben und das Ganze über die Kirschen giessen. Bei 175 °C Ober- und Unterhitze eine Stunde backen.

Nach dem Kaffee musste dann als erstes die Feuerstelle erstmal "angeheizt" werden:




Der Topf ist ein 12 Zoll großer Dutch Oven aus schwerem Gußeisen [ http://de.wikipedia.org/wiki/Dutch_oven ], den man entweder direkt in die Glut stellen kann oder - wie hier - auch am Dreibein übers Feuer hängen kann.

Da das Gulasch eine ganze Weile im Topf schmoren musste, gab es als Vorspeise schon mal einen Salat.



Enthalten waren: Eichblatt, Rucola und andere Blattsalate, geraspelte Rote Beete und Möhren, Radischen, Tomate, frischer Koriander, Basilikum und Minze, geröstete Sonnenblumen- und Kürbiskerne und Blüten von Ringelblumen und Kapuzinerkresse, dressiert mit Zitronenolivenöl und Balsamico.

Zwischendurch mussten wir uns immer mal dem Gulasch widmen. Das Rezept sei hier mal an Hand von Bildern erzählt:



Zunächst Zwiebeln und Knoblauch in Öl anbraten.
Anschließend 1 kg Rinder- und 1 kg Schweinefleisch zugeben und im eigenen Saft eine ganze Weile schmoren lassen. Immer mal wieder umrühren.


Später Kartoffeln, Möhren und Paprika hinzugeben. Tomaten noch etwas später.


Mit Brühe auffüllen, Gewürze zugeben.


Kurz vor dem Servieren noch frischen Majoran zugeben. Bon Appetit!

Zum Nachtisch hat uns M. dank seiner mobiler Kühl- und Gefriertechnik ein Vanille- bzw. Amarenaeis mit heissen Kirschen kredenzt.



Nebenbei war der Backofen im Betrieb und hat uns die Sonntagsbrötchen beschert.





Gelesen haben wir dann natürlich auch am Feuer. Das sah so aus:



Der Kreis der Vorlesenden war nicht nur größer als sonst, sondern es wurde der jüngste Lesenachwuchs aufgenommen, der nach einer Woche Schule schon vorlas aus:


Meine Fibel.

Außerdem bekamen wir zu Ohren:


"Die kleinen Wilden" von Jackie Niebisch,


"Maia: oder Als Miss Minton ihr Korsett in den Amazonas warf" von Eva Ibottson,


"Brief an D: Geschichte einer Liebe" von André Gorz,


"Schlaf" von Haruki Murakami,


"Corpus Delicti: Ein Prozess" von Juli Zeh,


"Hüftkreisen mit Nancy" von Stefan Schwarz und


"Über die Ostsee in die Freiheit. Dramatische Fluchtgeschichten" von Christine und Bodo Müller.

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Samstag, 25. Juni 2011
Salade de fleurs surprise mit Roastbeef, Kalbsfleisch und Pute
Die Entdeckung des Jahres ist ein Blütensalat vom Bio-Gärtner Ulrich Damm aus Kölln (bei Güstrow) - ein irres Geschmackserlebnis! Leider kann ich die Zutaten dafür nicht auflisten, da meine botanischen Kenntnisse dafür nicht ausreichen. Neben diversen bekannten Salatsorten sind nicht nur verschiedene namensgebende Blüten (Gänseblümchen, Margariten, wilde Stiefmütterchen, Borretsch, Ringelblumen) enthalten, sondern auch Blätter von roter Beete, Kapuzinerkresse, Klee, Fenchel, Koriander, Portulak, Basilikum, dazu noch diverse bekannte (Schafgarbe) und unbekannte Wildkräuter und weitere Highlights wie Zuckerschoten, Erd- und Preiselbeeren. Das schönste ist, dass der Salat jede Woche anders ausfällt, eben entsprechend dem, was die Gärtnerei gerade so zu bieten hat. Wir hatten voriges Wochenende schon das Vergnügen und waren so begeistert, dass wir es diesmal für die Leserunde als Hauptgericht ausgewählt haben. Neben dem schönen Geschmack ist er auch eine absolute Augenweide!









Da der Salat allein aber nicht satt macht, haben wir etwas Fleisch dazu angeboten. Zum einen ein paar Scheiben gebratenes Kalbs- und Putenfleisch...



.... und zum anderen Scheiben vom Roastbeef im Kräutermantel aus Rosmarin, Oregano und Majoran.



Der Vollständigkeit halber muss noch ein Teller Tomaten mit Mozarella und Basilikum als Beilage erwähnt werden.



Guten Appetit!



Der Nachtisch war eine Variation des im Januar bereits schon mal zubereiteten Joghurt "Ben Ali" bzw. Joghurt "Mubarak" (gestürzter Joghurt) - siehe http://leseabend.blogger.de/stories/1767307/. Die Variation bestand in der Wahl der Früchte. Statt Himbeeren gab es diesmal Erdbeeren...



... allerdings zu Mus verarbeitet. Die Variation haben wir Joghurt "Assad" getauft.



Alles war so lecker, das nichts, aber auch gar nichts übriggeblieben ist - Salat, Fleisch, Joghurtbombe - alles alle. :-)

Als Getränke gab es selbstgemachte Holunderblütenschorle und für die älteren Semester ein 2007er Lemberger "Immengarten Hof".



Gelesen haben wir zunächst wieder das nächste Kapitel aus:


"Momo" von Michael Ende und dann aus:


Eginald Schlattner "Das Klavier im Nebel" und


Egon Erwin Kisch "Marktplatz der Sensationen".

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Samstag, 30. April 2011
Grüner & weißer Spargel an Variation aus fünf Schinken
Es ist Spargelzeit. Nachdem wir voriges Jahr die interessante Kombination mit Lachs und Nudeln probiert haben [ http://leseabend.blogger.de/stories/1622545/ ] und es auch dieses Jahr noch keinen Hornhecht gab, haben wir uns mal auf die traditionelle Kombination von Spargel und Schinken eingelassen.

Woher kommt das überhaupt? Dazu habe ich auf spargelseiten.de folgendes gefunden:

"Schinken und Spargel bilden für viele Genießer ein fast unzertrennliches Duo. Keine andere Fleischspezialität wird so häufig und gerne zum Spargel genossen. Der Grund für diese kulinarische Zweisamkeit ist nicht nur eine Geschmacksfrage, sondern auch eine traditionelle ...

Dass Schinken und Spargel so häufig in einem Atemzug genannt werden, hat seine Ursache in der traditionellen Verarbeitung des Schinkens. Nach den Schlachtungen im Winter war der Schinken nämlich gerade rechtzeitig zur Spargelzeit im Frühling reif. Auch Schinken war früher also ein Genuss, auf den man lange warten musste."

Auch wird dort der Frage nachgegangen, welcher Schinken am besten zum Spargel passt. Naja, das wollten wir dann lieber selbst ausprobieren und so haben wir folgende Sorten serviert:
- Serano-Schinken
- Parma-Schinken
- Schwarzwälder Schinken
- luftgetrockneter Bio-Bauernschinken aus der Rhön
- Holsteiner Bio-Katenschinken (langsam geräuchert)

Aber zunächst zum Spargel: Wir hatten 4 kg (!) weißen und 1 kg grünen Spargel.



Ein Viertel des weißen und drei Viertel des grünen Spargels in der Länge gedrittelt in Butter und Salz geschwenkt und gebraten. Die anderen drei Viertel des weißen und ein Viertel des grünen Spargels in Salzwasser gekocht und mit Petersilie garniert serviert.



Als Beilage wurden Kartoffeln im Schinkenmantel und pur mit Petersilie gereicht. Und einen Salat aus Eisberg, Rucola, Gurke, Tomaten und Kresse, angerichtet mit Walnussöl und Balsamico.



Als edlen Tropfen nach der Fastenzeit gab es einen 2010er Weißer Burgunder vom Weingut Scherner-Kleinhanß.

Zum Dessert kamen wir mal wieder in den Genuss der Johannesbeercreme des Hauses, dessen Rezept schon hier erwähnt ist: http://leseabend.blogger.de/stories/1216596/.



Gelesen hat der Nachwuchs zunächst das nächste Kapitel aus:


"Momo" von Michael Ende und dann die Großen aus:


"Das Labyrinth der Wörter" von Marie-Sabine Roger,


"Jaguar und Neinguar" von Paul Maar und


"Unerkannt durch Freundesland" von Cornelia Klauß und Frank Böttcher (Hrsg).

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Samstag, 26. März 2011
Eisbein mit Sauerkraut und Erbsenpüree
Nachdem letztes Mal schon das Preisskatfleisch verarbeitet wurde, kommen heute die letzten Trophäen der winterlichen Skatsaison dran: zwei Eisbeine.

Zubereitung:
Die beiden ungepökelten Eisbeine abspülen und im Schnellkochtopf in 300 ml Salzwassser zusammen mit 2-3 Lorbeerblättern, 3 Pigmentkörnern und 5 Pfefferkörnern ca. 40 min kochen. Dabei zunächst mit unverschlossenem Deckel aufkochen lassen und den sich bildenden Schaum 1-2x abschöpfen.
Vorsichtig den Druck abbauen lassen und den Topf öffnen. 3 in grobe Streifen geschnittetene Knoblauchzehen hinzugeben und den Topf nochmal für 5-10 Minuten zum Kochen bringen. Das Fleisch sollte sich ganz leicht vom Knochen lösen.



Als kinderkompatible Fleischalternative wurden auch noch Hackfleischbällchen gemacht.



Als Beilagen gab es Erbsenpüree, Sauerkraut mit gebratenem Speck und Salzkartoffeln.





Als Vorspeise gab es einen Winter-Frühlingssalat mit roten Beeten, Möhren, Radieschen, Gurke, Tomate, Rucola, Valeriana, Radicchio und Sonnenblumenkernen, angerichtet mit Meersalz, Olivenöl und Balsamico.



Als Dessert kam ein Apfelschaum auf den Tisch, deren Herstellung in einem Satz erzählt ist, wenn man selbstgemachtes Apfelmus einfach aus dem Keller holen kann. ;-)
1/4 l Schlagsahne steif schlagen und unter das Apfelmus ziehen. In Gläser füllen und mit Schokoraspeln bestreuen - fertig!



Gelesen haben wir:


das erste Kapitel aus "Momo" von Michael Ende,


die Erzählung "Die Sphinx ohne Geheimnis" von Oscar Wilde,


"Die Legende vom heiligen Trinker" von Joseph Roth und


die Geschichte "Wer bist Du?" aus "Komm, ich erzähl Dir eine Geschichte" von Jorge Bucay

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Samstag, 19. Februar 2011
Preisskatkaßler mit Wirsingkohl und Sauerkraut oder Ein mitteleuropäisches Wintermahl
Das Menü wurde heute durch den Ausgang des letzten dörflichen Preisskats bestimmt - für den 2. Platz gab es ein mehrere Kilo schweres Fleisch- und Wurstpaket. Davon haben wir ein großes Stück Kaßlerschulter und ein großes Stück Kaßlerrippen heute verarbeitet. Zunächst gab es aber seeehr leckere Blätterteigröllchen als Vorspeise.

Zutaten:
1 Rolle Blätterteig, ca. 25g Schinkenwürfel, Creme Fraiche Kräuter, frische Petersilie



Zubereitung:
Blätterteig ausrollen, Creme fraiche auf dem Blätterteig verstreichen, mit Schinkenwürfel und Petersilie gleichmäßig bestreuen, der Länge nach zusammenrollen, in ca. 2 cm dicke Scheiben schneiden und bei 200 °C ca. 15 min im Ofen backen.



Das Hauptgericht bestand dann aus besagter Kaßlerschulter und -rippen, wovon ersteres mit einer Möhre gefüllt gute 2 Stunden im Ofen unter Beimischung von Knoblauch, Zwiebeln, Lorbeer, Pigment und Ingwer gegrillt und geschmort wurde.



Als Beilagen wurden Salzkartoffeln, Wirsing und Sauerkraut gereicht, nicht zu vergessen die leckere Bratensauce.



Serviert wurde auf Teller mit Fäden von rotem Chili und grüner Petersilien - ein Foto, dass auf Bitte des Kochs hier hinzugefügt sei:



Zum Dessert gab es auf drängenden Wunsch der Tochter des Hauses nach fast drei Jahren
noch mal Schneeeier in Vanillesoße, zuletzt serviert am 1.4.2008. Die Rezeptur haben wir damals schon verraten: http://leseabend.blogger.de/stories/1089052/.



Nach so üppigem Mahl war ein Verdauungsschnäpschen sehr willkommen, zumal von so feiner Sorte:



Die anderen Getränke (Gänsewein, Störtebecker-Schwarzbier, Espresso) sind heute mal nicht abgebildet. ;-)

Die Leserunde hat wie immer der Nachwuchs eröffnet mit:


Cornelia Funke "Tintentod"

Unter Ausschluss der Kinder wurde dann weitergelesen aus:


Adam Soboczynski "Polski Tango. Eine Reise durch Deutschland und Polen"


Ivo Andric "Die Brücke über die Drina"


Haruki Murakami "Naokos Lächeln. Nur eine Liebesgeschichte"

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