Kochen & Lesen
Samstag, 21. April 2018
Katrins Zauberküche
Ich schaffe heute nur einen Kurzeintrag. Was leider der oppulenten Menüvielfalt und den geschmacklichen Highlights nicht gerecht wird - die Köchin möge sich bitte deshalb nicht gekränkt fühlen... Übrigens: Nicht nur das Auge isst mit, sondern das Ohr auch. Oder wie klingt folgende Menüfolge für Euch?

Gebratener grüner Spargel mit Kapern und Chili

Seeteufel und Rotbarsch in knuspriger Kräuterhülle an Roquefort-Kartoffeln

Weißer Spargel mit Limetten-Chili-Butter und Kirschtomaten-Vinaigrette

Buttermöhrchen mit Petersilie

Kopfsalat mit Avocado in Gurken-Vinaigrette

Panna Cotta mit Beerensauce


Ich lass einfach mal Bilder sprechen...



















Die verschiedenen köstlichen Weißweine zum Essen kann ich auch nicht mehr rekapitulieren. Aber ein, besser zwei edle Tropfen sollen hier noch erwähnt werden:





Zwei regionale Spezialitäten aus dem Hause MÄNNERHOBBY aus Klein Kussewitz vor den Toren Rostocks. Eine kleine edle Brennerei, die mit echter Handarbeit Premium-Spirituosen herstellt, deren geschmacklicher Unterschied zu herkömmlichen Alkoholika noch gaaaanz lange auf der Zunge bzw. am Gaumen bleibt! Müsst ihr mal probieren! Heute hatten wir den superintensiven Zitronenlikör und KALAND-Kümmel zum Verkosten und Genießen. Macht auf jeden Fall Lust auf mehr!
Es gibt übrigens auch eine logische Verbindung zwischen beiden Getränken: Als Zutat zum Kümmel werden u.a. italienische Amalfi-Zitronen verwendet, um ein aromatisches Destillat zu gewinnen. Der köstliche Saft der Zitrusfrüche blieb immer übrig. Was lag näher, als daraus einen Likör zu machen!

Gelesen haben wir anschließend aus:


"Das kolumnistische Manifest" von Axel Hacke


"Der Gestreifte Kater und die Schwalbe Sinhá. Eine Liebesgeschichte" von Jorge Amado


"Gastmahl auf Gomera" von Janosch


"Fußball ist unser Lieben. Neue Geschichten der Autorennationalmannschaft"


"Transit" von Anna Seghers

Zwischendurch selbstverfasste, noch unveröffentlichte Reiseberichte einer USA-Reise und am Ende der Versuch der Kombination aus Vorspielen von Vogelstimmen und dem Vorlesen der dazu passenden, dem Rhythmus und Klang des Rufes angepassten, Volksmundversen verschiedener Regionen aus dem Buch:


"Vogelstimmen an Volksmundversen erkennen"

Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie das geht? Ganz einfach: Die Goldammer ruft so. Wie klingt das? Zum Beispiel nach: "Wie wie wie hab ich Dich lieeeb!" :-)

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Sonntag, 25. März 2018
Grüne Heringe gebraten mit Bratkartoffeln, Gurkensalat, Spinat-Kräuter-Salat mit Stremellachs, gefüllte Eiserkuchen (Hippe), Tiramisu und Nougatparfait
Es ist Heringszeit. Und wenn der Fischer ein paar Häuser weiter mit großer Tafel an der Straße für seinen Fang wirbt, dann greift man halt zu. Ein Dutzend bitte. Das Ausnehmen ist schnell gemacht, auch die Mieze hat ihren Teil abbekommen. Mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer gewürzt, in Mehl gewendet und ab in die Pfanne. Wenn nicht alle in eine passen, kann man die Fertigen gut im Backofen bei 100 °C warm halten. Mit Ringen einer roten Zwiebel, Zitronenstückchen und gehackter Petersilie garniert servieren. Dazu eine gute Portion Bratkartoffeln und Gurkensalat.







Soweit so klassisch. Die Exotik kam mit einem Spinat-Feldsalat-Grapefruit-Gurke-Blaubeer-Sesam-Granatapfel-Kreuzkümmel-und-was-weiss-ich-nich-noch-alles-Salat mit Stremellachs auf den Tisch - hammerlecker!



Zum Dessert dann drei (!) Gänge:

Gefüllter Eiserkuchen
Findet man bei der Rezeptsuche auch als Hippe, Neujahrshörnchen, Klemmkuchen. Ein ursprünglich norwegisches splittrig mürbes Gebäck. In diesem Fall mit Zimtaroma. Das besondere ist, dass man sie nach dem Back heiß formen kann, z.B. zu Eistüten oder Rollen. Die Röllchen waren ein Geschenk der Senfmüllerin aus Schlemmin. Die dortige Senfmühle zieht in Kürze in eine neue Produktionsstätte. Hier kann man nicht nur zusehen und erklärt bekommen, wie die Senfsaat schonend im Kaltmahlverfahren verarbeitet wird, über 30 Sorten Steinmühlensenf verkosten und mitnehmen, sondern auch bei einer Tasse Kaffee verweilen. Und da Senf zum Kaffee nicht jedem behagt, wird es eben diese Eiserkuchen als Gebäck geben. Wir durften schon mal testen und haben sie für ausgezeichnet befunden! Gefüllt haben wir sie mit einer Mischung aus geschlagener Sahne und schwarzem Johannisbeergelee.



Tirami su
Diese Mascarponecreme aus Venetien dürfte bekannter sein. Wir durften heute eine Calvados-Variante probieren - sehr lecker!



Nougatparfait
Was das "Fürst Jaromar" in Thiessow kann, können wir auch. Zumindest haben wir das probiert, weil es dort so extem lecker war. Besteht aus Nougat, das in Milch gelöst wir, Eigelb dazu, mit geschlagener Sahne verrühren und ab in den Tiefkühler. Haben wir übrigens erst um kurz vor Mitternacht nach dem Lesen gegessen, 3x Dessert hintereinander nach Brathering satt ist nicht so einfach...



Zum Leseteil:

Ausführlich vorgestellt wurde uns zunächst


"Nennt mich nicht Ismael" von Michael Gerald Bauer.
Zu hören bekamen wir die dem jungen Leser am schönsten (weil witzigsten) vorkommende Stelle, wo es gar nicht um das Mobbing-Opfer Ismael geht, sondern um den neu in die Klasse gekommenden James Scoobie, der dem bis dato immer nur austeilenden Barry Bagsley schlagfertig Paroli bietet.

Da wir heute fleischlos gegessen haben, konnte als nächstes gefahrlos ein Artikel aus der Le Monde Diplomatique 12/2017 über die uns bevorstehende Fleischproduktion aus der Retorte vorgelesen werden, ohne dass uns übel wurde. Der Artikel ist auch online verfügbar.

Dann wurde es psychologisch mit


"Das Lächeln am Fuß der Leiter" von Henry Miller. Wir haben den Anfang zu hören bekommen über einen Clown, der die Zirkusbesucher durch seine Performance im Trance zu Begeisterungsstürmen hingerissen hat, dann aber durch einen erstmal nicht näher beschriebenen Zwischenfall (durch die Trance kann er sich an nichts erinnern) das Wohlwollen eingebüßt hat und den Zirkus verlassen hat... Wir sind auf die Fortsetzung gespannt!

Es folgte eine neue sprachwissenschaftliche Vorlesung aus


"Die Indoeuropäer. Herkunft, Sprachen, Kulturen" von Harald Haarmann
Hierzu nur soviel: Es gibt sprachliche Parallelen zwischen den indischen Sanskrit und den europäischen Sprachen. Die These besagt, dass alle von einer indoeuropäischen Ursprache abstammen, deren Urheimat Anatolien (eine Hypothese) oder die Steppen um das Schwarze Meer (andere Hypothese) ist. Reitervölker (Viehnomaden) könnte diese nach Europa gebracht haben. Eine genetische Vermischung mit den zur Steinzeit in Europa bereits lebenden Menschen erfolgte aber wohl nicht, nur die Sprache hat sich etabliert. Naja, ein weites Feld...

Belletristisch wurde es dann wieder mit


"Auerhaus" von Bov Berg
80er Jahre in Westdeutschland. Noch nicht ganz Erwachsene gründen eine WG im Haus des verstorbenen Opas von Frieder, um diesen vor einem Selbtsmord zu bewahren. Der Nachbar bringt eine Axt zurück, die er sich einst vom Großvater geliehen hatte. Im Kassettenrekorder läuft "Our House". Nachbar sagt "Ah. Auerochse, Auerhaus".

Und als vergnüglichen Abschied eine weitere Kolumne aus


"Das kolumnistische Manifest" von Axel Hacke und zwar über einen versuchten aber verunglückten Bademantelkauf.

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Samstag, 27. Januar 2018
Ramen & Sushi - vietnamesisch-japanisches Schlemmen
WOW! Das war eine echte Genussorgie, zu der uns A. & K. nach Z. eingeladen haben! Sowas kommt davon, wenn man sich gegenseitig Kochbücher zu Weihnachten schenkt, jeder dann ganz viel ausprobieren und beisteuern möchte, man sich mit den Mengen bei den Zutaten noch nicht so sicher ist und im Zweifelsfall lieber mehr parat hat: Die Küche ist plötzlich zu klein, die Töpfe und Pfannen zu wenig, die Schüsseln viel zu rar und selbst das Besteck wird irgendwann knapp. Ich bitte vorab schon mal um Nachsicht - das, was da gestern alles vom Herd auf den Tisch in unsere viel zu kleinen Mägen (um von allem probieren zu können) kam, lässt sich nicht komplett dokumentieren und schon gar nicht rezeptual aufbereiten. Ich lasse einfach ein paar Bilder sprechen (nicht mal alle sind was geworden, weil nur das Handy dabei; einiges auch vergessen, weil der Fotograf nebenbei auch in die Zubereitung eingespannt war). Wer sich für asiatische Küche erwärmen kann, dem seien vorab diese drei Bücher empfohlen, aus denen die Rezepte des Abends stammen:


"Ramen-Kochbuch: Basics & Rezepte" von Nell Benton
"Vietnam: 120 Originalrezepte" von Jean-Philippe Mido und Youssouf Hando
"Sushi: Für Wiss- und Bissgierige" von Ole G. Mouritsen

Die Unvollständigkeit der Fotos fängt schon bei den Ramen-Suppen an. Es wurden zwei Brühen zubereitet, eine aus Rindfleisch und eine aus wildwachsenden Atlantik-Algen (Kombu) und Bonito-Flocken (Katsuobushi). [Bonito ist eine Fischart aus der Familie der Makrelen und Thunfische.] Hier einfach mal ein Foto der noch verpackten Zutaten und der abgeseihten. Aus Letzterem könnte man übrigens noch einen zweiten Aufguss für die Wanne machen, da die Algen auch ein Badezusatz sind.





Auf dem Zutaten-Foto sind noch weitere Ausgangsrohstoffe zu sehen, die u.a. zu Zaubersauce (Nuoc Cham) und Wasabi-Paste verarbeitet wurden bzw. elementare Suppen-Beilage darstellen: Ramen-Nudeln.


Zaubersauce (Nuoc Cham), ein wesentlicher Dipp für viele vietnamesische Gerichte, bei der sich Salziges, Süsses, Saures und Scharfes die Waage halten


Auch zum Wasabi muss ein Wort mehr verloren werden. Was man so in der Tube zu kaufen bekommt, ist nicht wirklich Wasabi, sondern besteht hauptsächlich aus Meerrettich, Senf und viele anderen Zutaten, u.a. auch rund 2 % Wasabi. Frisches Wasabi wird aus der Rinde des Stammes der Pflanze Eutrema japonicum gewonnen, die hauchdünn abgeschält (z.B. mit Haifischhaut, die winzige Zähnchen besitzt) und zu einer feinen Paste gerieben wird. Da dies nicht beim Gemüsehändler um die Ecke zu haben ist, kann man sich mit getrocknetem Wasabi-Pulver behelfen. Aber Achtung, auch hier kursieren Pulver, die 2-10 % Wasabi beinhalten. Diese Dose hier beinhaltet 100 % Wasabi!


Wir haben von der frisch angerührten Paste probiert und waren erstaunt, dass es gar nicht groß scharf war. Das Geheimnis ist: Eine halbe (oder ganze) Stunde warten! Plötzlich war es höllescharf, so dass man es nur in stecknadelkopfgroße Portionen dem Sushi beifügen mochte!

Und wo wir schon mal bei den Sushi-Zutaten sind: Da gehört natürlich auch eingelegter Ingwer dazu:


Auch hier: Selbstgemacht!

Jetzt aber nochmal einen Sprung zurück. Noch vor Ramen-Suppe und Sushi gab es Salate und vietnamesische Frühlingsrollen mit Gemüse (Cha Gio Chay).


Bei den Zutaten für diesen Salat muss ich schon passen. Sichtbar bzw. in Erinnerung geblieben sind mir Tomaten, Feldsalat, Mungbohnensprossen, frischer Koriander, Zaubersauce, frisch gepresster Limettensaft und gebratene Garnelenschwänze.


Dieser Salat ist eine der heimlichen heimischen Zutaten, die sich in die asiatische Küche des heutigen Abends gemogelt haben (weil mitgebracht und somit von außen beigesteuert) - aus rohen roten Beeten, Äpfeln und Orangen, vermischt mit 4 EL geriebenen Meerrettich und Avocado-Öl, garniert mit frischer Minze und mecklenburgischen Walnüssen.

Eine weitere eingeschmuggelte Zutat war dieses wunderschöne, frisch gebackene, noch herrlich duftende Dinkel(?)vollkornbrot:



Für die Frühlingsrollen haben wir ein paar mehr Fotos vom Entstehungsprozess selbiger:




Die Füllung besteht lt. Rezept aus... (ach nee, wollte ich ja weglassen - schaut einfach hier).


schon mal gut verpackt...


... und fertig gebacken in heißem Öl - sehr lecker! Natürlich wieder mit Zaubersauce garniert!

Zwischendurch mal ein Blick auf die Tafel gefällig?



Jetzt nochmal zu den Ramen-Suppen: Man schenkte sich die kochende Brühe in seine Schüssel und gab Ramen-Nudeln und weitere Zutaten nach Belieben hinzu, als da waren:


kleine weiße Pilze


in irgendetwas (Essig?) eingelegter Bambus


frittierte Garnelenschwänze


von der Sushi-Zubereitung übrig gebliebener roher Fisch (Lachs, Dorsch, Aal, Octopus, Thunfisch)


halbierte in Sojasauce marinierte weichgekochter Eier


Sorry, nicht ganz scharf: im Ofen gebackener (?) Schweinebauch und das zur Brüheherstellung verwendete Rindfleisch

Außerdem noch gekochte Möhren, Mais, Frühlingszwiebeln, Paprika, frischer Koriander, thailändische Minze - alles hübsch zu einem Buffet zusammengestellt:



So, damit wären wir beim Sushi angekommen. Ich glaub, ich füg jetzt einfach nur noch Fotos von Zutaten, Zubereitung und den fertigen Röllchen ein:























Leider kam es - aus wahrscheinlich gut nachvollziehbaren Gründen - nicht mehr zur Zubereitung des Desserts. Dabei sollte gerade das noch eine besondere Premiere werden... Die muss dann bis zum nächsten Mal warten.

Die edlen Tropfen zum Anstoßen und Verdauen sollen hier aber nicht unerwähnt bleiben:


Wir haben uns von links (ein Mosel-Eiswein) nach rechts von weiß nach rot durchgetrunken.



Zum Lesen gab es noch einen besonderen brasilianischen Espresso aus Münster:


Nicht nur Wein wird mit Aromen beschrieben - dieser Kaffee schmeckt nach dunkler Schokolade, Nuss und Waldbeere! :-)

Und damit wären wir beim Leseteil angekommen. Wir haben folgende Bücher in Auszügen vorgelesen bzw. als Ganzes vorgestellt bekommen und so viele neue Anregungen erhalten:


"Die wilden Hühner" von Claudia Funke


"Das letzte Königreich" von Bernard Cornwell, dem ersten Band aus der Uhtred-Saga über die britische Geschichte des 9. Jahrhunderts. Der Titel bezieht sich auf Wessex, das letzte der sieben angelsächsischen Königreiche in England, das noch nicht von den dänischen Wikingern erobert worden ist.


"Tyll" von Daniel Kehlmann, einem Roman, in dem die Figur des Till Eulenspiegels in die Zeit des 30jährigen Krieges verlegt wird, in eine aus den Fugen geratene Welt.


"Schnee" von Maxence Fermine, ein in Japan spielender kurzer Roman über eine Seiltänzerin namens Schnee, Geliebte eines ehemaligen Samureis, der sich nach ihrem Todessturz über eine Schlucht ganz der Malerei hingibt und einem Schüler die Farben beibringt, der weiß, wo die Frau, die nie gefunden wurde, liegt. Wundervolle Poesie. Eine ausführliche Rezension findet man hier.


"Transport" von Phillip P. Peterson. In drei Minuten haben wir den Plot dieses dreiteiligen Science-Fiction-Werkes sehr prägnant geschildert bekommen. Der Anfang geht so: Vor der Küste Kaliforniens wird ein außerirdisches Artefakt geborgen, das Menschen zu anderen Sternensystemen transportieren kann... ;-)

"Liebesgedicht an den Norden" von Poetry-Slammerin Mona Harry - kann man hier sich anhören.


"Olga" von Bernhard Schlink. Die Hauptfigur, Waisenkind, freundet sich als Kind mit einem Gutsherrensohn an und liebt ihn später. Der aber zieht in die Weltgeschichte, seine Familie will diese Verbindung verhindern. Das Buch ist ein Ritt durch die deutsche Geschichte vom späten 19. Jahrhundert bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts. Das Geheimnis der Hauptfigur lüftet sich erst im dritten Teil des Romans, der ihre Briefe an den längst im Eis verschollenen Abenteurer... Eine Buchbesprechung findet man auf Deutschlandfunk Kultur.


"Ostalgie-Camping: Camp-Erlebnisse in der DDR" von Uwe Blontke, der die beschränkten Reisefreiheiten in beeindruckender Weise zu tiefen Einsichten und sehr persönlichen Erlebnissen in der DDR und den sozialistischen Bruderländern geführt hat - etwas, was ihn bei späteren Reisen in den Westen nie wiederfahren ist.


"Die Dunkelkammern der Edith Tudor-Hart: Geschichten eines Lebens" von Peter Stephan Jungk über die berühmte Fotografin, Spionin für die Sowjetunion und alleinerziehende Mutter Edith Tudor-Hart, seine Großtante. Sie spielte die Schlüsselrolle bei der Rekrutierung der "Cambridge Five", des berühmtesten Spionagerings, den die Sowjetunion in Großbritannien unterhielt.

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Samstag, 23. September 2017
Lachsfrikadellen mit Gurkensalat, mediterranen Tapas und norddeutschem Kartoffelstampf
Gekocht hat heute nur einer. Und gebacken auch nur eine. Aber gegessen und gelesen wurde natürlich zusammen, heute zur Abwechslung mal wieder in Rostock. Die Tafel war bereits gedeckt beim Eintreffen:



Wobei unbedingt nochmal eine Detailaufnahme eines Gedecks ins Bild muss, so liebevoll wie es dekoriert war (und zudem mit einem Stückchen SALZZITRONE (!) bestückt):



Angestoßen wurde mit einem edlen Cidre de Bretagne...



... und dann wurde auch schon aufgetragen:











Wer Lust aufs Nachkochen verspürt, dem sei hier Zutaten und Zubereitung verraten:

Lachsfrikadellen
Zutaten (für 4 Personen):
500 g Lachsfilet
2 Stangen Frühlingslauch
2 Eier
5 EL Paniermehl
1 Bund feingeschnittener Dill
10 Stengel Minze
1 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen
Asiatische Chilly-Sauce
Salz, Pfeffer
(Bio-)Citronenabrieb von 2 Citronen
Öl

Zubereitung:
Das Lachsfilet und die Zwiebel fein würfeln, den Knoblauch pressen, den Frühlingslauch in feine Ringe schneiden und zum Lachs geben. Eier, Paniermehl, Minze und Dill hinzufügen. Alles vorsichtig miteinander vermengen und mit Salz, Pfeffer, der Chilly-Sauce und Citronenabrieb abschmecken. Aus der Masse beliebig große Frikadellen formen. Öl in einer Pfanne erhitzen und die Lachsfrikadellen von beiden Seiten gold-braun braten.

Gurkensalat
Zutaten:
2 Salatgurken
2 Citronen
1 kleine Zwiebel
2 EL Dill
80 g Puderzucker
Salz
Pfeffer

Zubereitung:
Die Salatgurken waschen und mit einem Gemüsehobel in dünne Scheiben hobeln, salzen und auf einem Sieb abtropfen lassen. In eine Schüssel geben und mit dem Saft von den Zitronen beträufeln. Die Zwiebel fein würfeln, den Dill fein schneiden und zu den Gurken geben. Mit Puderzucker und Pfeffer abschmecken.

Kartoffelstampf
Zutaten:
600 g mehlig kochende Kartoffeln
150 g Butter
50 ml Sahne
Salz
Pfeffer
Muskat

Zubereitung:
Die Kartoffeln schälen, in Salzwasser gar kochen und stampfen. Butter und Sahne untermengen und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.

Soße
Zutaten:
250 ml Gemüsefond
50 ml Sahne
1 EL feiner Dijon-Senf
etwas Mehlbutter
Salz
Pfeffer
Zucker

Zubereitung:
Den Gemüsefond aufkochen, Sahne und Senf hinzugeben und einmal aufkochen lassen. Mit der Mehlbutter abbinden und bei schwacher Hitze circa 10 Minuten köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken.
[abgewandelt von M.H. nach: http://www.ndr.de/ratgeber/kochen/rezepte/rezeptdb6_id-11485_broadcast-1245_station-ndrtv.html]

Gegrillte Zucchinischeiben und Champignons wurden separat gereicht und erscheinen oben nur bildlich. Dafür haben wir von der leckeren Soße kein Bild gemacht.

Was den Wein betraf, wechselten wir zunächst zum bereits wohlbekannten und -mundendem 2016er Muskat-Ottonel...



... bevor im Laufe des Abends auch noch ein roter 2014er Temperanillo geöffnet wurde.



Nun zum mitgebrachten Dessert, bestehend aus einem Wiener Apfelkuchen und Walnusspralinen. Die Wahl war begründet aus den vom eigenen Garten bereitgestellten Zutaten (Äpfel, Walnüsse, Johannisbeeren).

Wiener Apfelkuchen
Zutaten für den Teig:
150 g Butter, 90 g Staubzucker, 1 Ei, abgeriebene Schale von 1/2 Zitrone, 190 g Mehl, 100 g Stärkemehl, 1/2 TL Backpulver

Zutaten für die Füllung:
5 kleine Äpfel, 60 g Johannisbeergelee, 40 g Walnüsse, 3 EL Zucker, 30 g Rosinen, 1 Eiweiß, Walnussstückchen

Zubereitung:
Die Butter schaumig rühren, nach und nach Zucker, Ei und Zitronenschale dazugeben. Die Hälfte des Mehls dazumischen und verrühren. Das restliche Mehl mit Stärkemehl und Backpulver mischen und unter den Teig kneten. 30 bis 40 min ruhen lassen. Etwas mehr als die Hälfte des Teigs ausrollen, eine Springform damit auslegen und einen hohen Rand formen. Den Boden mehrmals mit der Gabel einstechen. Die Äpfel schälen, halbieren und die Kerngehäuse herausschneiden. Die entstandene Vertiefung mit einer Mischung ausgeriebenen Walnüssen und Johannisbeergelee füllen, mit der Schnittfläche nach unten auf den Teigboden legen, mit Zucker und überbrühten Rosinen bestreuen. Aus dem restlichen Teig eine Platte in Springsformgröße ausrollen, über die Äpfel legen und so andrücken, dass die Form der Äpfel zu sehen ist. Die Deckplatte mehrmals mit der Gabel einstechen, mit Eiweiß bestreichen, nach Belieben mit kleingehackten Walnussstückchen bestreuen und in der Springform backen.
[etwas abgewandelt nach einem Rezept aus: Das Backbuch, Verlag für die Frau, Leipzig 1981]




gereicht mit geschlagener Sahne

Walnusspralinen
Zutaten:
100 g Walnüssstücke
60 g Puderzucker
2 TL Eiweiß
200 g Bitterschokolade
30 Walnusshälften

Zubereitung
Die Walnussstücke in der Küchenmaschine zerkleinern. Puderzucker mit Nüssen und Eiweiß zu einer feuchten Paste verarbeiten, abgedeckt 20 min kalt stellen. Die Walnusspaste teelöffelweise zu Kugeln rollen und diese etwas flach drücken. Die Schokolade im Wasserbad schmelzen. Die Walnusspralinen in die flüssige Schokolade tauchen und auf Butterbrotpapier legen. Vorsichtig eine Walnusshälfte auf jede Praline drücken und fest werden lassen. Man kann die Pralinen bis zu 4 Tage im voraus zubereiten.
[aus: Fingerfood. Das Große Buch der Snacks, Könemann, Köln 2000]



Gelesen haben wir nach einem Espresso aus:


"Das große Buch. Geschichten für Kinder" von Nikolaus Heidelbach und Franz Hohler


"Utopia" von Thomas Morus


"Wer dann noch lachen kann" von Birgit Vanderbeke


"Das ist ja irre! Mein deutsches Tagebuch" von Henryk M. Broder


"Zoo ohne Zäune. Reisebericht Namibia mit Familie" von Michael Neumann aus dem Globetrotter Magazin Sommer 2017

Die Luft muss sehr trocken beim Lesen gewesen sein, da weitere Getränke die Runde machten. Ob es am Ende noch mehr waren, ist nicht überliefert, da der Autor die Runde zuvor verließ...



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Samstag, 20. Mai 2017
Hornhechtsuppe, Variationen von Spargelspitzen und Crème Caramel
Es ist beste Spargelzeit, und M.H. hatte sich außerdem sehnlich Hornhecht gewünscht. Und da der Nachwuchs teils nicht sooo auf Spargel und Fisch steht, ergab sich am Ende folgendes Menü für den Abend, den wir das erste Mal in diesem Jahr im Freien verbringen konnten - naja, bis auf das Dessert, da wurde es dann doch noch zu frisch:

Als erster Gang wurden gereicht:

Hornhechtsuppe
Zuerst einen Sud ansetzen aus ca. 1,5 l Wasser, Salz, 2 Zwiebeln (geschält, aber ganz), ca. 8 Pfeffer- und Pigmentkörner, 4 Lorbeerblätter und das Ganze gut drei min kochen lassen. Die festen Bestandteile aus dem Sud fischen und 3 Hornhechte (ausgenommen, gesäubert und in jeweils drei etwa gleich große Stücke geteilt) in dem Sud 15 min leicht köcheln bzw. eher gar ziehen lassen. Die Hornhechtstücke rausnehmen und von den grünen Gräten und seiner Haut befreien. Da der Fisch dafür etwas abkühlen muss, bleibt Zeit, etwas Gemüse in den Sud zu geben (eine Möhre, eine Petersilienwurzel, eine halbe Fenchelknolle, 2 kleine Zehen Knoblauch und eine kleine rote Paprika), bis das Gemüse weich ist. Die nun grätenfreien Fischstücke wieder hinzugeben, mit Zitrone, Fischfond, Meerrettich bei Bedarf abschmecken, den Fisch nochmal in der heißen Suppe einen Moment ziehen lassen und mit Dill servieren (an Letzteren hatten wir leider zu spät gedacht, deshalb ist das Foto ohne):



Für die Nichtfischmöger gab es als Starter Rote Linsen mit Paprika – einen vegetarischen Linsentopf mit Paprika und Frühlingszwiebeln [aus: Dr. Oetker Schulkochbuch]:



Als Beilage durften alle zugreifen bei den

Gefüllten Kräuterkäse-Cracker

Zubereitung
Zuerst die Cracker backen bei Ober– und Unterhitze von 190 Grad aus
125 g Mehl
½ Teelöffel Backpulver
60 g Butter
1 Ei, leicht geschlagen
60 g Gruyère, gerieben (im Original wird Cheddar verwendet)
1 TL frischer Schnittlauch, gehackt
1 TL frische Petersilie, gehackt

Tipp: Den Teig zwischen zwei Lagen Backpapier 3 mm dick ausrollen. Formen von ca. 5 cm Durchmesser ausstechen und ca. 8 min goldgelb backen. Die Kekse kann man am Vortag backen. Ergibt ca. 40 einzelne Cracker.

Füllung:
80 g Doppelrahmfrischkäse
20 g Butter
1 EL gehackter frischer Schnittlauch
1 EL gehackte frische Petersilie
¼ TL Zitronenpfeffer
100 g Gruyère, gerieben

Immer einen guten halben TL auf einen Cracker geben und einen zweiten draufsetzen.
[Originalrezept aus: Das große Buch der Snacks: Fingerfood]



Als Hauptgericht gab es dann zwei bzw. drei Spargelgerichte. Zum einen einen

Spargelsalat mit Vinaigrette, pochiertem Ei und Gartenkresse

Zubereitung:
24 Spargelspitzen in Salzwasser weichkochen, abkühlen lassen und in gabelgerechte Stücke schneiden.
Für die Vinaigrette: 30 g saure Sahne, 50 ml Spargelsud, 50 ml Mohnöl, 50 ml milder Weißweinessig (kann gut auf 30 ml reduziert werden, war sehr säuerlich) vermischen und mit Salz und Pfeffer würzen. Estragon und ein Schälchen geschnittene Kresse dazugeben und mit dem Spargel mischen.
Obendrauf vier pochierte Eier geben und mit Kresse dekorieren. Servieren, solang die Eier warm sind!



[Das Ausgangsrezept findet sich in dem schon oft genutztem Kochbuch:

Mecklenburgische Schweiz: Land der Schlösser und Herrenhäuser. Kochen, Küche & Kultur Wir haben lediglich die Brunnenkresse und die gekochten Eier ersetzt.]

Auf dem Teller sah das dann so aus:



Die restlichen 2 kg Spargelspitzen wurden gekocht und gebraten gereicht...





...mit folgenden besonderen und leckere Saucen:

Rosmarin-Hollandaise:
115 g Butter schmelzen. 2 Eier mit fein gehacktem Rosmarin (2 große Zweige), 2 EL Orangensaft (im Original: 1 EL Orangenlikör), Salz und Pfeffer verrühren. Mischung im Wasserbad schaumig schlagen. 1 TL abgeriebene Orangenschale unterrühren. Löffelweise die flüssige Butter unterschlagen, bis eine dickcremige Sauce entsteht. Mit Orangensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.



Waldmeister-Sahne:
1 Bund Waldmeister in 200 ml Weißwein 15 min ziehen lassen. 2 Schalotten schälen und in sehr feine Würfel schneiden, in 1 EL Butter hellgelb dünsten. 200 ml Kalbsfonds zugießen, 10 min offen köcheln lassen. Walmeisterwein (ohne das Kraut) angießen und um 1/3 einkochen. 200g Sahne zugießen und wieder um 1/3 einkochen, bis die Sauce cremig ist. Mit Salz, Pfeffer und 1 Prise Zucker abschmecken. Mit wenig gehacktem Waldmeister bestreut servieren.



[Beide Saucenrezepte stammen aus: "Kräuter: einfach besonders/besonders einfach" von Susanne Bodensteiner und Reinhardt Hess, erschienen im Gräfe und Unzer Verlag München, 2005.]

Alles zusammen aufgetan sah das z.B. so aus:



Den Nachtisch haben wir dann schon wieder drinnen in der warmen Stube eingenommen. Zur Crème Caramel gibt’s leider keine Fotos, deshalb auch kein Rezept. ;-) [Sehr lecker war sie trotzdem!]

Halt, ein besonderer und süßer Bissen wurde noch an frischer Luft gereicht und hauptsächlich von den Kindern verzehrt: Aus den Philippinen extra zugesandte (!) gedörrte Mangos:



[An dieser Stelle die allerbesten Genesungswünsche an die Absenderin, die - inzwischen nach Indonesien weitergereist - dort einen bösen Verkehrsunfall hatte und im Moment in Bangkok, Thailand medizinisch versorgt wird - toi, toi, toi!!!]

Getrunken wurde an diesem Frühlingsabend viel Weißwein (und natürlich Schorle vom Nachwuchs):





Die Leserunde hat der Jüngste eröffnet mit:


Artemis Fowl von Eoin Colfer:
Obwohl Artemis Fowl, der Sohn einer irischen Ganovenfamilie, erst zwölf Jahre alt ist, zählt er bereits zu den besten Dieben im Land, denn er ist nicht nur geschickt, sondern auch hochintelligent. Artemis Fowl besitzt Noblesse, kleidet sich stets korrekt und hat ein Faible für Technik. Als es ihm gelingt, sich durch einen Trick das Buch der Unterirdischen von einer alkoholsüchtigen Fee zu beschaffen und die Gnomischen Schriftzeichen mit viel Geduld und der Hilfe seines Computers ins Englische zu übersetzen, glaubt Artemis Fowl, den Niedergang seiner Familie aufhalten zu können, denn er weiß nun, dass Elfen und andere Unterirdische tief unter der Erdoberfläche einen Goldschatz hüten.


Der letzte Pfeil von Frank Schlößer:
Debütroman des Journalisten Frank Schlößer, der den Mord am Steinzeitmenschen Ötzi erzählerisch aufklärt: Am Übergang von der Steinzeit zur Bronzezeit kommen Reichtum, Besitzgier und Mord unter die Sippen im Ötztal und den benachbarten Gebieten. Ein Ich-Erzähler berichtet, wie Ötzi in sein Leben trat und warum er ihn am Ende töten musste. Wir haben erfahren, wie kompliziert die Kupfergewinnung gewesen ist und fragen uns jetzt, wer sie wohl entdeckt hat…

Dann wanderte Zeit-Autor Henning Sußebach in


Deutschland ab vom Wege: Eine Reise durch das Hinterland durch deutsche Gefilde jenseits von befestigten Wegen. Wir haben einmal die B105 in unserer Nähe gequert und dann darüber diskutiert, ob man jenseits von Wegen überhaupt die Menschen findet, die der Verfasser treffen wollte.

Dann gab es eine Reise ins Jahr 1989 nach Prag, als sich das Botschaftsgelände mit ausreisewilligen Menschen füllte. Hans-Dietrich Genscher und Karel Vodika verfassten


Zündfunke aus Prag: Wie 1989 der Mut zur Freiheit die Geschichte veränderte. Ein Anlass, in die eigenen Erinnerungen zu tauchen und Fragen des Nachwuchses zu beantworten.

Und zuguterletzt gab’s kräuterige Gedichte aus dem Eigenverlag: Was Kräuter alles können, wenn man gut zu ihnen ist, das erfuhren wir aus Jeanette Nadebors


„Tripmadams Fenster: Von stillen Stürmen und Kräutern mit Seele“.

Dann entließen wir unsere Gäste ins Bett und schleppten einen Teil des Nachwuchses dahin, denn der Sitzsack war zu gemütlich gewesen. So endete ein anregender Abend.

Nachtrag von MH: Das Aufräumen am nächsten Morgen wurde dem Frühaufsteher versüßt mit den Resten der zum Lesen noch gereichten, sehr leckeren Fleur-de-Sel-Schokolade, die die Dame des Hauses am Vortag gerade als nachträgliches Geburtstagsgeschenk zugesandt bekommen hatte - MERCI!

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Samstag, 21. Mai 2016
Regional hat Vorfahrt: Hornhecht mit gebratenem grünen Spargel und Schinkenkartoffeln, dazu Senfvariationen aus dem Recknitztal
Der kochende und lesende Kreis war zwar diesmal im Durchmesser etwas geschrumpft, aber da ja nun mal eingekauft war und schönes Wetter zum Draußensitzen und Lesen am Feuer einlud, haben wir es uns in kleiner Runde nett gemacht und regionale Küche genossen.

Unser Fischer im Dorf hatte (wahrscheinlich letztmalig für dieses Jahr) nochmal Hornhecht im Angebot:



Den Grüngrätling haben wir diesmal einfach frisch gebraten serviert:



Der Spargel kam aus einem Dorf weiter (Gutshaus Neu Wendorf), ich hatte extra Grünen bestellt (ich finde ihn aromatischer und man muss ihn nicht schälen):



Die Beilage (Schinkenkartoffeln) war dann eher nicht so regional (die eigenen Kartoffeln sind mal gerade voriges Wochenende in die Erde gekommen):



Dafür hatten wir mit einer Auswahl von spannenden und oberleckeren (z.T. auch seeehr scharfen) Dips aus der Senfmühle Schlemmin wieder regionale Spezialitäten auf dem Tisch:



Unser "Pubertier", die weder Fisch noch Spargel mag, noch dazu gerade wieder auf Fleisch (und damit auf den Schinken) verzichtet, hat keine Mühen gescheut und sich aufwändig Pizza-Cones gebacken (die Kegel-Formen, über die der Teig gezogen wird, werden aus Papptellern zusammengetackert):



Die Getränke wurden mit Zutaten aus dem Garten bzw. von der Wiese angesetzt: Eine Rosmarin-Zitronen-Limonade und eine Wildkräuterbowle (mit Waldmeister, Spitzwegerich, Löwenzahn, Gundermann, Gänseblümchen, Thymian, Salbei und Zitronenmelisse):





Zum Dessert hat uns H. mit selbstgemachtem Eis überrascht. Das sieht sehr schön aus, war ausgesprochen köstlich und in der Zubereitung denkbar einfach: Gefrorene Himbeeren, Schlagsahne und ein bisschen Bourbon-Vanillezucker in die Küchenmaschine bis es eine cremige Konsistenz hat.



Zum Lesen haben wir es uns am Feuer gemütlich gemacht:



Die Buchauswahl war diesmal auch etwas geringer, aber nicht weniger vergnüglich:



Das Pubertier
von Jan Weiler, aus dem selbige Spezies mit Selbstironie und größter Freude vorgelesen hat! ;-)


Flaschenpostgeschichten. Von Menschen, ihren Briefen und der Ostsee von Oliver Lück
Diesmal gab es die Geschichte des Flaschenpostautomaten am Ostseestrand und des von der dänischen Regierung bezahlten Berufs des Strandvogts auf Bornholm.

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Samstag, 23. April 2016
Hornhecht in Aspik, Zander aus dem Ofen, Fruchtiger Quark und Tiramisu mal anders
Ach, wenn der Fischer vor der Haustür mit solch schönem Angebot an frisch gefangenem Fisch aufwartet, wird schon mal die geplante Menüfolge komplett über den Haufen geworfen und auf Meerestiere umgestellt: Die ersten Hornhechte sind ins Netz gegangen (da kann man ja gar nicht dran vorbei) und so ein schöner Zander wird in den nächsten Wochen auch nicht wieder im Angebot sein, weil heute die Schonzeit angefangen hat (bis 22. Mai). Und das haben wir daraus gemacht:

Hornhecht in Aspik

Zutaten: ca. 500 g Hornhecht, 7 Pimentkörner, 7 Pfefferkörner, 1 TL Senfkörner, 2 TL Salz, 1 große Möhre, 1 große Zwiebel, 2 Lorbeerblätter, 2 EL Essigessenz, 1 TL Zucker, 9 g Gelatine (alternativ: 6 Blatt), 500 ml Wasser

Zubereitung:
Den Fisch schuppen, ausnehmen, Kopf und Flossen entfernen. Möhre und Zwiebeln säubern und in Ringe schneiden. Alle Zutaten, außer den Fisch in einem Topf zum Kochen bringen. Die Gelantine einweichen. 10 Minuten kochen lassen und dann den in Stücke geschnittenen Fisch ca. 20 Minuten ziehen lassen.
Dann den Fisch entgräten und in eine Schüssel legen. Zum Sud die eingeweichte Gelantiene geben und über den Fisch verteilen. Nach dem dies erkaltet ist, in den Kühlschrank stellen. Die Fischsülze ein paar Tage ruhen lassen, damit sie durchzieht.
[Quelle]





Zander aus dem Ofen

Das waren in etwa die Zutaten (Salbei und Rosmarin kamen später frisch aus dem Garten noch dazu):



Die Weißweinauswahl war so reichhaltig, dass wir schon mal vor dem Kochen den ersten entkorken mussten:



Bei der Zubereitung des Zanders habe ich mich von diesem Rezept (mit Video) inspirieren lassen, weil es so schön aussah - auch bei uns:



Lediglich die schwarzen Oliven habe ich weggelassen, die Petersilie mit reichlich Bärlauch ersetzt und außerdem noch ein bisschen mehr Beilage im Ofen zubereitet:





Zum Dessert gab es Zweierlei:

Einen fruchtigen Quark, zubereitet aus Speisequark, der mit Vanillezucker und in Milch aufgelöstem Lindenblütenhonig löffelfertig bereitet wurde, mit untergehobenen und aufgelegten (leider nicht ganz saisonal) tiefgefrorenen Himbeeren und abgerundet mit überstreutem Rohrzucker.



Und zum anderen (eher als Nachnachtisch) Tiramisu mal anders, auf Anregung aus der Ostsee-Zeitung vom 20. April, die dafür warben, den Lieblingsnachtisch aus Italien mal als Cupcake zuzubereiten:

Das wird gebraucht (für 12 Cupcakes): 150 g Butter, 150 g Zucker, 240 g Mehl, 1,5 TL Backpulver, 1 Prise Salz, 8 EL Milch, 3 Eier, 2 EL Amaretto, 12 EL Espresso und für das Topping: 250 g Mascarpone, 50 g Puderzucker, ungesüßtes Kakaopulver

So geht's: Die zimmerwarme Butter zusammen mit Zucker und Salz in eine Rührschüssel geben und schaumig rühren. Anschließend die Eier unterrühren und für ein paar Minuten weiter verquirlen. Milch hinzugeben und gut vermengen. Nun Mehl und Backpulver vermischen, nach und nach in den Teig sieben und gut verrühren. Den Amaretto ebenfalls untermischen.
Den Ofen auf 160 Grad Umluft vorheizen. Ein Zwölfer-Muffinblech mit Papierförmchen auslegen und den Teig darin verteilen. Das Blech in den Ofen schieben und die Cupcakes für 20 bis 25 Minuten backen. Die Stäbchenprobe nicht vergessen: dafür mit einem Holzstäbchen in den Teig pieksen. Bleibt noch flüssiger Teig am Stäbchen hängen, sind die Cupcakes noch nicht fertig.
In der Zwischenzeit schon mal eine kleine Tasse starken Kaffee aufbrühen, am besten Espresso. Nach der Backzeit das Muffinblech aus dem Ofen nehmen und alle Küchlein mehrmals mit einem Zahnstocher einpiksen. So kann sich später der Kaffee besser verteilen. Nun den Kaffee esslöffelweise auf den noch heißen Muffins verteilen. Pro Muffin genügen etwa zwei Esslöffel Kaffee. Die Cupcakes mit dem Kaffee jetzt zunächst vollständig auskühlen lassen.
Für das Frosting den Mascarpone in eine Schüssel geben und Puderzucker hinzufügen. Alles kurz mit dem Handrührgerät aufschlagen, bis das Frosting eine cremige Konsistenz hat. Nun die Creme entweder mit einem Löffel oder mit einem Spritzbeutel auftragen. Ich habe eine große Sterntülle genommen. Wer viel vom Frosting auf dem Cupcake haben will oder schöne Türmchen damit machen will, rührt die zweifache Menge davon an. Anschließend nur noch etwas Kakaopulver über die Cupcakes stäuben.
[Autorin: Bettina Kreuzpointer]



Chronologisch gesehen hatten wir zwar schon längst mit dem Lesen begonnen, aber das ist hier ja nebensächlich. ;-)

Das begann dann mit einer (ehrlicherweise gesagt schon längst erwarteten) Premiere in der Form, dass nicht mehr aus einem Buch aus Papier vorgelesen wurde, nein, auch aus keinem E-Reader, sondern vom Smartphone! Das unschlagbare Argument der Vorleserin: Soviel wie sie liesst, müsste sie sich jede Woche ein neues Buch kaufen. Also greift sie über die App wattpad auf unveröffentlichte (bzw. eben nur hier veröffentlichte) Geschichten zurück. Wir haben zu hören bekommen:


Dämonentage von Nina McKay

Anschließend wechselten wir dann aber wieder in die Papierform und lasen bzw. hörten noch Auszüge aus:


Der Goldene Kompass von Philipp Pullman


Panikherz von Benjamin von Stuckrad-Barre


Ich freue mich, dass ich geboren bin von Birgit Vanderbeke


Flaschenpostgeschichten. Von Menschen, ihren Briefen und der Ostsee von Oliver Lück


Konzert ohne Dichter von Klaus Modick


Ein ganzes Leben von Robert Seethaler

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Sonntag, 22. November 2015
Zegni (aus Eritrea), Hecht (aus der Recknitz), Apfelschaum und Nugatcreme-Marshmallow-Teigtaschen
Huch, sind die September- UND Oktober-Abende tatsächlich ausgefallen? Muss wohl so sein... Dafür sind wir mit geballten Köstlichkeiten und Lesetipps zurück.

Die Suppe ist ein Mitbringsel von den Nordischen Filmtagen in Lübeck, der Hecht selbstgefangen (!) aus der Recknitz und der Nachtisch von der experimentier- und backfreudigen Jugend serviert.

Fangen wir mal mit der Suppe an: Das Rezept, von A.K. entdeckt bei den Nordischen Filmtagen in Lübeck, beim Projekt "Crisis Cuisine" im Altstadtbad Krähenteich: Kochen von Migranten und Unterstützern für hungrige Gäste. Es war lecker und vor allem war es ein sehr schöner Ort, um anderen zu begegnen. Schön auch im wortwörtlichen Sinne: Der Raum mit wenigen Mitteln liebevoll dekoriert, die Atmosphäre angenehm und freundlich.

Zegni (aus Eritrea)
Zutaten für 4 Personen:
10 ml Rapsöl, 100 g Zwiebelwürfel, 150 g Dosentomaten, 10 g Knoblauch, 100 g Weißkohlstreifel, 1 Chilischote, 150 g Paprikawürfel rot, 150 g Lauchstreifen, 800 ml Rindfleischbrühe, 400 g Rinderbrust

Zubereitung:
Aus dem Rindfleisch eine Brühe kochen. Die Gemüse entsprechend der Festigkeit nacheinander in Öl anschwitzen und mit Brühe auffüllen, 10 min garen, abschmecken und mit Schnittlauchcremefraiche garnieren.
(Wir haben Dill genommen und das gekochte Rindfleisch kleingeschnitten der Suppe zugegeben.)



Nun war der Hecht an der Reihe. Der Kopf musste leider ab, sonst hätte er nicht in den Ofen gepasst bzw. wir hätten auch keine passende Form gehabt. Auf beiden Seiten 4x mit einem scharfen Messer eingeritzt, mit Zitrone beträufelt und mit "Neptuns Traum" und ein paar Scheiben Knoblauch bestreut. Etwas Olivenöl in die Form, Fisch reinlegen und Kartoffelscheiben rundum anordnen. Mit Zitronensaft und Salz bestreuen. Bei 200 °C ca. 45 min backen, die ersten 20 min davon mit Alufolie abdecken.



Neben Zitrone und Meerrettich gab es noch einen kreativen Avokado-Apfel-Dipp von A.W. zum Fisch.

Als Beilage gab es noch Rosmarin-Rauchsalz-Kartoffelspalten und Ofengemüse (aus Paprika, Petersilienwurzeln, Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten, Rosmarin).

Nun zum Dessert: Marshmallows üben offenbar immer noch einen großen Reiz auf Kinder aus. Beim letzten Mal haben wir (bzw. die jüngere Generation) sie am Feuer geröstet (man könnte auch sagen verbrannt - die brennen wirklich!), diesmal wurden sie gebacken: Blätterteig mit Nuss-Nugat-Creme bestreichen, Marshmallow dazu, zu einem Dreieck zusammenklappen, Enden mit Gabel zusammendrücken, mit Ei bestreichen, ca. 15 min bei 200 °C backen.



Alternativ gab es einen zweiten Dessert (Apfelschaum), bei den meisten von uns passte Beides rein. ;-)



Die Getränkekarte begann mit einem Madeira-Aperitif, zum Verkosten gab es für die Männer vorneweg ein Handwerksbier aus der Brauerei Henning aus Leezen und wechsten dann zum Essen auf roten Wein, den uns M.H. mitgebracht hat:



Den Leseteil noch ausführlich zu kommentieren, schaffe ich dieses Mal leider nicht, es muss mal die Auflistung als Anregung genügen - dafür sind ja die Links da:


Hexe Lilli, der Drache und das magische Buch.


Die Frau vom Hirsch heißt Reh: und 265 weitere populäre Irrtümer aus der Tier- und Pflanzenwelt von Ulrich Schmid


Die Kurzhosengang von Victor Caspak


Alle Toten fliegen hoch, Teil 1: Amerika. von Joachim Meyerhoff


Der Marsianer: Rettet Mark Watney von Andy Weir


Ostende. 1936, Sommer der Freundschaft von Volker Weidermann


Grau-Eule von Michail Prischwin

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Samstag, 28. Februar 2015
Muscheln, Gebratenes Dorchfilet & Mousse au chocolat
Es bleibt fischig. Und trotzdem mal was Neues. Muscheln hatten wir noch nie. Gebratenen Dorsch auch nicht. Den Nachtisch schon. Aber was macht man nicht alles für die Kinder. Wenn die Nichtfischesserin bei den ersten beiden Gängen schon so unbeachtet bleibt, darf es zum Dessert ruhig eine Wunscherfüllung geben. ;-)

Muscheln
Zutaten:
1 kg frische Miesmuscheln, 1 Zwiebel, 1 Karotte, 1 Stückchen Lauch, 3 Zehen Knoblauch, 400 ml Wein, 2 EL Zitronensaft
Zubereitung:
Muscheln gründlich säubern, unter fließendem Wasser abbürsten. Geöffnete Muschel wegwerfen.
Zwiebel und Knoblauch abziehen und klein hacken. Karotten und Lauch (wer möchte auch noch Sellerie) putzen, waschen und klein schneiden. Butter in einem großen Topf erhitzen. Die vorbereiteten Gemüse darin andünsten. Den Weißwein zugießen und aufkochen lassen.
Die Muscheln in den Topf geben und zugedeckt etwa 10 Minuten kochen lassen. Die Muschelschalen haben sich durch das Kochen geöffnet. Muscheln, die noch geschlossen sind, wegwerfen.
Die Muscheln aus dem Topf nehmen und auf tiefe Teller verteilen. In den Sud Crème fraîche einrühren, noch einmal erwärmen und über die Muscheln gießen. Möglichst heiß servieren.



Zum Hauptgericht bedarf es wohl kein Rezept. Der Dorsch kam frisch vom Fischer und fand sich wenig später in der Pfanne wieder:





Als Beilagen gab es Kartoffeln, Rosenkohl mit Speck und Pastinaken. Ein Rest vom Muschelfond diente als Sauce.







Und da wir die Nichtfischesserin nicht hungern lassen wollten, gab es extra für sie ein leckeres Ofengemüse mit gebackenen Kartoffelspalten.





Spätestens zum Nachtisch hatten dann alle dasselbe in der Schüssel - Mousse au chocolat.



Die Leserunde wurde eröffnet mit


"Stormbreaker" von Anthony Horowitz

gefolgt von


"Warrior Cats. In die Wildnis" von Erin Hunter

Aus der Erwachsenenrunde kamen uns Auszüge zu Ohren aus:


"Das weiße Gold des Nordens" vom Rostocker Autor Axel S. Meyer


"Mr. Pink Floyd" von Michele Mari

Zum Schluss aus Zeit- und Müdigkeitsgründen leider nicht mehr gelesen, aber noch vorgestellt wurde:


"Unterwerfung" von Michel Houellebecq

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Sonntag, 1. Februar 2015
Sushi, Lachs-Kabeljau-Fischtopf & Obtstsalat
Warum kommen eigentlich nie die Bücher in den Überschriften vor? Eigentlich könnte doch auch mal ein Beitrag "Fünf Freunde, Fabelheim, Känguru-Offenbarung & Herr Hübner und die sibirische Nachtigall" heißen. Naja, ich weiss schon, wir haben das mal wegen der Rezepte angefangen...

Aber da muss ich die geneigte (Nach)Leserschaft heute enttäuschen. Als Vorspeise gab es ein Probierhäppchen Sushi:



Anschließend gab es für die einen (Erwachsenen) aus diesem Gemüse



und den nicht fotografierten Lachs- und Kabeljau-Filets diesen Atlantik-Fischtopf:



Und für die anderen (Kinder) gab es zwei Bleche Pizza, die sie sich ganz allein (!) zubereitet haben mit den verschiedensten Zutaten und Belegen. Leider habe ich nur noch drei einfangen können, denn später haben sich die einen (Erwachsenen) auch noch am leckeren Kindergericht vergriffen.



Dabei gab es zum Nachtisch noch einen leckeren Obstsalat:



Die Leserunde wurde eröffnet mit


"Fünf Freunde und das Schildkrötengeheimnis" von Enid Blyton, wobei auf den ersten Seiten aber noch nicht von einer Schildkröte, sondern vielmehr von einem gescheckten Kaninchen die Rede ist, das im Garten plötzlich auftaucht und gefangen werden soll, was aber bis zur Endlesestelle noch nicht gelungen war.

Als zweites haben wir die ersten Seiten von


"Fabelheim" von Brandon Mull zu hören bekommen, in denen die beiden Kinder Kendra and Seth zu ihren Großeltern gebracht werden, weil ihre Eltern auf geerbte Skandinavienkreuzfahrt gehen müssen. Die ersten Minuten im Haus der Großeltern, mit denen sie vorher noch nie Zeit verbracht haben, muten denn auch schon sehr sonderbar an, so dass man mit Spannung erwartet, was den Kindern dort so alles passieren wird, aber das hat uns die Vorleserin (noch?) verwehrt. Vielleicht wird es ja das nächste Vorlesebuch, was in Monatshäppchen über die nächsten Jahre gereicht wird.

Die Erwachsenen-Fraktion hat dann zunächst ein paar Episoden aus der


"Känguru-Offenbarung" von Marc-Uwe Kling vorgetragen, wobei die Lieblingsgeschichte des Vorlesers die von der Seefahrt nach (oder von?) Australien war, bei der erst das Känguru seekrank war, dann aber auch Marc-Uwe übel wurde und plötzlich einen passenden Beutel zum Erbrechen suchte, wozu dem Känguru gerade noch ein "Untersteh Dich!" über die Lippen kam.

Viel ernster wurde es dann bei


"Herr Hübner und die sibirische Nachtigall" von Susanne Schädlich. Schon die ersten Seiten schwören die beklemmende Atmosphäre von 1948 in Dresden herauf mit der Verhaftung eines der beiden Protagonisten des Buches durch die sowjetische Militäradministration, weil er sich beim Aufbau der liberaldemokratischen Partei beteiligt.

Vorgestellt sei hier außerdem noch


"Kruso" von Lutz Seiler, woraus wir zwar nicht vorgelesen haben, weil die anwesende Zuhörerschaft zumindest den Beginn schon kannte (und dann darf man natürlich auch nicht vorgreifen - besonders bei diesem Buch nicht!). Aber dieses Buch sei allen ans Herz gelegt, die einen Bezug zur Insel Hiddensee haben und den 89er Sommer und Herbst mal aus ganz anderer Perspektive erlesen wollen. (Wobei so viel anders ist es denn auch nicht, da das Thema Flucht natürlich auch von der Insel aus ein großes Thema ist [aber eben nicht so im Vordergrund steht] und schon viele Jahre vorher war, als an paneuropäische Frühstücke an der ungarisch-österreichischen Grenze noch nicht zu denken war.)

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