Kochen & Lesen |
Sonntag, 25. Mai 2014
Wilde Kräuter - Spargel - Hornhecht - Erdbeeren
lori, 19:12h
Zugegeben die Zusammenstellung klingt etwas schräg, aber wir haben es alles nacheinander serviert. ;-)
Als Aperitiv gab es eine Wildkräuter-Bowle. Die wurde am Vorabend mit Gundermann, Waldmeister, Spitzwegerich, Holunderblüten, Giersch, Thymian, Salbei, Minze, Zitronenmelisse, Schafgarbe, Gänsefingerkraut, Taubnessel, Gänseblümchen und einer Flasche Weißwein angesetzt und vor Verzehr mit einer weiteren Flasche Weißwein und einer Flasche Sekt aufgefüllt. Etwas "gewöhnungsbedürftig" bzw. "speziell" wie zuerst festgestellt wurde, dann aber insgesamt als "sehr lecker" eingestuft, insbesondere wenn sie eiskalt aus dem Kühlschrank an einem warmen Sommertag serviert wird. (Ja, von den Temperaturen her ist schon kein Frühling mehr.) Der erste Gang war dann gleich nochmal wildkräuterig. Ein Salat aus Feldsalat und einigen Blättern verschiedener Pflücksalate sowie Dill und Schnittlauch aus dem Garten gemischt mit einer großen Portion Blättern der Winterlinde, Vogelmiere, Wicke, Sauerklee, Giersch, Sauerampfer, Melde, Löwenzahn, Wald-Ziest sowie Blüten vom Gänseblümchen, Gundermann, Storchenschnabel und Taubnessel. Als Dressing habe ich lediglich Meersalz, einen Schuss Himbeeressig und Sonnenblumenöl (aus einer kleinen Ölmühle in der Nähe [Ostseemühle in Langenhanshagen], bei der alle Inhaltsstoffe und der Eigengeschmack erhalten bleiben) verwendet. Geschmacklich konnten wir damit sogar die "Fleischesser" in der Runde begeistern! ;-) Hier noch mal die gesammelten "wilden" Zutaten Als zweiten Gang gab es den nun schon für Mai obligatorischen Hornhecht (oder Hornfisch) mit seinen charakteristischen grünen Gräten und unverwechselbarem Geschmack. Dazu Salzkartoffeln und Piementos verde. Und zwischendurch mal ein Stimmungsfoto vom gedeckten Tisch unterm Apfelbaum: Auch der dritte Gang war der Jahreszeit entsprechend vorbestimmt: Es gab Spargel satt (weiße Spargelspitzen sowie grünen Spargel - da entfällt das lästige Schälen! - aus der Nachbarschaft [Gutshaus Neu-Wendorf]. Zubereitet in Backpapier (und dann erst in Alufolie!) eingewickelt im Ofen, nur im eigenen Saft mit Salz und Butter gedünstet - hammerlecker. Dazu Schinkenkartoffeln (mit einem durchwachsenen Schinken) und Rinderschinken pur - beide aus dem auch nicht weit entfernten Biohofladen. Neben der Bowle gab es zum Spargel dann noch zwei sehr leckere Weißweine: Das Dessert musste - wie schon desöfteren - etwas warten und wurde später am Feuer in den Lesepausen verzehrt. Es gab die ersten regionalen Erdbeeren der Saison (von Karl's Erdbeerhof). Vorgelesen haben wir aus: Hexe Lilli, der Drache und das magische Buch. Momo von Michael Ende. Wir nähern uns nun langsam dem Ende. Die grauen Herren machen Momo und Cassiopeia ausfindig auf ihrem Weg zur Meister Hora. Beim Einbiegen in die Niemals-Gasse, die nur rückwärts betreten werden kann, um vorwärts zu kommen, entdeckt Momo die nahenden Zeitfresser, kriegt einen riesigen Schreck, aber sie lösen sich zum Glück auf beim Betreten dieser Gasse. Nun sind wir sehr aufs Finale gespannt! Reise durch Deutschland von Mark Twain, was nicht so sehr eine Reisebeschreibung ist, sondern eher eine gnadenlose Abrechnung mit der deutschen Sprache (zumindest in dem Abschnitt, den wir gehört haben). Schumpeters Reithosen. Die genialsten Wirtschaftstheorien und ihre verrückten Erfinder von Paul Strathern, in dem uns u.a. der Mitbewohner da Vincis und Erfinder der doppelten Buchführung Luca Pacioli begegnet und wir von der ersten Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte erfahren, die wir 1637 der Tulpenmanie der Holländer verdanken. Die verbotene Reise. Die Geschichte einer abenteuerlichen Flucht von Peter Wensierski. Das Buch erzählt die unglaubliche Geschichte von zwei DDR-Studierenden, die es schaffen (trotz Exmatrikulation und Stasi-Verfolgung) ein Visum für die Mongolei zu ergattern und sich auf die große Reise begeben, die nicht in der Mongolei enden wird... (Fortsetzung beim nächsten Leseabend) ... link (0 Kommentare) ... comment Samstag, 12. Oktober 2013
Ostsee-Nordsee-Atlantik-Fischtopf
lori, 16:47h
Draußen stürmt es heftig herbstlich, dazu fällt immer mal wieder kühles Nass aus der dicken grauen Wolkenschicht - da wird es diesmal nichts mit Kochen am offenen Feuer. Aber wir haben ja zum Glück einen Herd in der Küche. Den haben wir dann also heute mal genutzt zur Zubereitung folgender Menufolge:
Die Vorspeise (Namensgebung und Recept von M.H.): Knuspriges und heimisches Sellerieschnitzel als Eröffnungshäppchen Mecklenburgische Sellerieknollen schälen und halbieren. Dann bissfest in Salzwasser garen. Abtropfen lassen und portionieren. Panieren mit Ei und (selbstgeriebenem!) Semmelmehl. Kross ausbacken. Bestreuen mit frisch gehackter Petersilie und mit Selleriesauce (der aus dem gewonnenen Fond mit einer Roux hergestellt wird) reichen. Ostsee-Nordsee-Atlantik-Fischtopf Aus der Ostsee den Dorsch (vom Fischer des Dorfes), aus der Nordsee die Scholle (vom Kaufmann) und aus dem Atlantik der Seelachs (geangelt und geschenkt bekommen), dazu Kartoffeln, Möhren, Fenchel, Pastinaken, Paprika und Knoblauch, abgeschmeckt mit Meersalz, Fischfond, Meerrettich, Zitrone und frisch gehacktem Dill. Als Alternative für die Kinder gab es ein Blech Pizza belegt mit Salami, Kochschinken, Tomaten, Basilikum und Mozarella. Als Dessert gab es selbstgemachtes Himbeereis (mit Himbeeren aus dem eigenen Garten) mit Schoko-Sahne-Sauce und gebackenen Waffeln aus Hippenteig. Und ganz zuletzt noch einen kleinen Happpen "außen lecker, innen weise" (so der Werbespruch auf der Packung): Es seien auch die Getränke noch kurz erwähnt: Begonnen haben wir mit einem hochprozentigen Likör aus Klosterproduktion: Zum Fisch gab es dann einen sächsischen Weißwein: Und zum Dessert den passenden Moscato dazu: Gelesen haben wir heute nicht ganz so viel: Der Affe Oswald von Egon Mathiesen, nachgerichtet von Peter Hacks Zwei Esel auf dem Jakobsweg von Tim Moore Der Outdoor-Survival-Guide: So überleben Sie in der freien Natur von Christine Lendt Schantall, tu ma die Omma winken! Aus dem Alltag eines unerschrockenen Sozialarbeiters von Kai Twifler Das Evangelium nach Pilatus von Eric-Emmanuel Schmitt ... link (0 Kommentare) ... comment Samstag, 29. Juni 2013
Italienische Minestrone, traditionell gegrillter Lachs, Baked Potatoes, Gartenkräuterquark und Holunderblütendessert
lori, 03:34h
Der Sommer ist zur Zeit noch nicht wirklich das, was man sich unter der warmen Jahreszeit vorstellt und so war das Kochen und Lesen unter freiem Himmel nur zum Teil möglich. Zum Glück hörte der Regen zum Abend hin auf und das Feuer zur Essensvorbereitung konnte entzündet werden.
Aber zunächst gab es - wie schon oft zuletzt, wenn auch nur zunächst für einen kleinen Kreis - eine süße Nachmittagseinstiegsleckerei: Schokoladenfondue mit Erdbeeren - hmmm... Einen Teller voll mit gemischten Sorten (Mara de Bois, Red Gauntlet, Senga Sengana) und ... eine extra Teller voll mit Miezen (Mieze Schindler), die die Kinder ganz besonders lieben. Jeder Bissen eine kleine Praline! Die Haupt- oder Vorsuppe des Abends ist dann der Witterung geschuldet noch drinnen zubereitet worden: Italienische Minestrone. Zutaten für 4 Personen (als Vorsuppe auch locker für 8): 3 Knoblauchzehen 3 große Zwiebeln 2 Stangen Staudensellerie 2 große Karotten 2 große Kartoffeln 100 g grüne Bohnen 100 g Zucchini 60 g Butter 50 ml Olivenl 60 g durchwachsener Speck 1,5 l Gemüsebrühe 100 g gehackte Tomaten 2 EL Tomatenmark 1 Bund Basilikum 100 g Parmesanrinde Salz und Pfeffer 85 g Spaghetti, kleine Stücke frisch geriebener Parmesan zum Servieren Zubereitung: Knoblauch, Zwiebeln, Sellerie, Karotten, Kartoffeln, Bohnen und Zucchini klein schneiden. Butter und Öl in einen großen Topf erhitzen und den Speck 2 min anbraten. Knoblauch und Zwiebeln zugeben, 2 min braten, dann Sellerie, Karotten und Kartoffeln unterrühren und weitere 2 min braten. Die Bohnen in den Topf geben und 2 min braten. Den Deckel auflegen und das Gemüse unter gelegentlichen Rühren 15 min garen. Brühe, Tomaten, Tomatenmark, Basilikum und Käserinde dazugeben und abschmecken. Aufkochen, die Temperatur reduzieren und 1 Stunde leise köcheln. Die Käserinde entfernen und wegwerfen. Die Spaghettistücke in den Topf geben und 10 min kochen. In großen, vorgewärmen Suppentellern mit geriebenem Parmesan bestreut servieren. (Wir haben es einfach aus Schüsseln am Feuer sitzend genossen.) Der nächste Gang dauerte dann in der Zubereitung noch eine ganze Weile. Die Baked Potatoes im Meersalzbett hingen im Dutch Oven eine knappe Stunde überm Feuer und die Lachsfilets grillten und räucherten ähnlich lange vor sich hin am Feuer - slow food eben. ;-) An dieser Stelle mal wieder eine Empfehlung für ein Kochbuch: Dutch Oven: Kochen über offenem Feuer von Carsten Bothe. Dabei war der Lachs - nur durch die Strahlungshitze gegart - noch wunderbar saftig und wohlschmeckend, ein geglücktes Experiment! Die weiteren Beilagen, ein Gartenkräuterquark (unter Verwendung von Dill, Koriander, Schnittlauch, Zitronenmelisse, Thymian, Rosmarin, Minze und Meer) und geräucherter Flunder (vom Nachbar-Fischer) waren dagegen schon vorher zubereitet worden. Das Foto vom Kräuterquark haben wir vergessen, aber dafür haben wir noch eins vom ebenfalls dazu gereichten Brot. Der folgende und abschließende Gang stand dann ganz im Zeichen des gerade blühenden und duftenden Holunders. Wir haben das eigens für diesen Abend kreierte Dessert "Frau Holles Bettgeflüster in Holunderblütenöhrchen" getauft und wir verraten auch im Groben, was darin enthalten war: Joghurt, Quark, Schmand, Schlagsahne und - natürlich - Holunderblütensirup. Dazu - nicht nur als Dekoration, sondern zum geschmacklichen Zusatzerlebnis - Erdbeeren, Zitronenmelisse, Minze und Königskerzenblüten. Die Holunderblütenöhrchen bestehen aus 300 g Holunderblütensirup, 500 g Mehl, 3 Eigelb und einer Prise Salz. Den Teig so dünn wie möglich ausrollen (ca. 2 mm), Rechtecke von 5 x 15 cm ausschneiden und frittieren. Als Getränk des Abends gab es - wie kann es anders sein - natürlich Holunderblütenlimonade, die mit Wasser, Holunderblüten, Rosenblüten, Melissenblättern, Agavendicksaft, Zitrone und Apfelessig angesetzt wurde. Hier ist die Limo schon sehr zur Neige gegangen. Und am nächsten Morgen gab es dann sogar noch ein Holunderblütenbrot zum Frühstück - ein Hoch auf die Holunderblüte und ihre Zubereiterin! Für die Freunde der edlen Rebentropfen gab es aber auch einen Chablis: Das wärmende Feuer war nicht für alle wärmend genug und so zog die Leserunde ins Haus. Das Feuer übrigens auch und zwar in den Kamin. Gehört haben wir dann Geschichten aus: Kleinen Abenteuer mit Ritter Rost von Felix Janosa und Jörg Hilbert, Lustige Geschichten von Wladimir Sutejew, Momo von Michael Ende, Slawenlegenden oder die Entstehung von Mecklenburg-Vorpommern von Dr. Fritz Otto Schmidt, Die schwarze Mühle von Jurij Brézan, Fleisch ist mein Gemüse von Heinz Strunk und Das Lügenhaus: Roman von Anne B. Ragde. ... link (0 Kommentare) ... comment Samstag, 19. Mai 2012
Hornhecht - Salat - Schinkenkartoffeln - Spargel weiß & grün - Johannesbeercreme
lori, 17:17h
So klingt die Menüzusammenstellung im Telegrammstil. Alles schon mal so oder so ähnlich serviert, deshalb gibt es keine neuen Rezepte. Einzig bei der Hornhechtzubereitung habe ich mich etwas inspirieren lassen (Knoblauch und Rosmarinzweige) von diesem Rezept: http://www.chefkoch.de/rezepte/794731183037282/Hornhecht-an-der-Graete-gebraten-auf-Graupengemuese-mit-Spargel-und-Tomatenkonkassee.html. Als Beilage hatten wir dagegen Schinkenkartoffeln, in Butter gebrateten Spargel satt und einen sehr leckeren Salat mit diversen Wildkräuterzutaten und -blüten, die die Kinder sehr schön gesammelt haben.
Das Rezept für die obige Johannisbeercreme ist ebenfalls schon mal dokumentiert worden: http://leseabend.blogger.de/stories/1216596/. Nachdem wir schon draußen auf der Wiese tafeln konnten, haben wir uns zum Vorlesen ans Feuer gesetzt. Zu hören bekamen wir zunächst Wissenswertes von Elefanten aus der Geo mini, dann 2-3 Ratekarten von Black Stories 2 und dann bis weit nach Mitternacht in Auszügen mein Lieblingsbuch "Das lässt sich ändern" von Birgit Vanderbeke. ... link (0 Kommentare) ... comment Montag, 16. April 2012
Zander im Salzmantel
lori, 12:37h
Heute mal außer der Reihe ein kurzer Kochbeitrag ohne Lesen. Es war ein Versuch. Gut, dass wir es nicht zum Leseabend ausprobiert haben (wie ich es eigentlich vorhatte). Aber trotzdem wars ein Event-Essen. ;-)
Bei unserem Fischer habe ich vor Ostern noch zwei kleine Zander erstanden. Und das mir von meiner Liebsten geschenkte Fischkochbuch Fischers Fritz fischt frische Fische. Das etwas andere Kochbuch schlägt dazu vor: Zander im Salzmantel. Zutaten: 1,5 kg Zander (ich habe die beiden aber nicht gewogen) 3 kg Salz 8 Eiweiß (ich habe 10 genommen) 80 g Mehl 1 Zitrone Kräuter nach Belieben (ich habe von der Wiese 3-4 Handvoll junge Sauerampferblätter gepflückt) Zubereitung: 1. Den Zander unter fließendem kalten Wasser innen und außen gut abwaschen und trockentupfen. Die Bauchhöhle mit Salz einreiben und mit Zitronensaft beträufeln. Einen Teil der kleingehackten Sauerampfer-Blätter ebenfalls in die Bauchhöhle füllen. 2. Die Eiweiße verquirlen und mit dem Salz und dem Mehl vermischen. Den Backofen auf 250° C vorheizen. 3. Alufolie in der Größe des Backbleches abreißen und ein gutes Drittel des Salzteiges darauf verstreichen. Den Zander mit der Breitseite darauf legen und die Bauchöffnung mit einem Stück Folie abdecken, damit kein Salz eindringt. 4. Den Zander mit den restlichen Kräutern belegen und rundherum mit Salzteig einstreichen. Den Fisch im Backofen auf mittlerer Schiene ca. eine Stunde backen. Dann die Salzkruste mit einem Hammer aufschlagen, den Fisch herausnehmen und servieren. Dazu passen Salzkartoffeln mit Dillsoße. Soweit das Rezept. Ging eigentlich auch alles (fast) so wie beschrieben, außer dass der Salzteig nicht wirklich streichfähig ist, aber wir haben ja alle mal im Sand gespielt und Kuchen gebacken - so in etwa geht das auch mit dem Salzkrümelteig. Was man beachten sollte: Das Salz entwickelt bei 250° C einen doch recht unangenehmen Geruch - gut, dass keine Gäste da waren! ;-) Beim nächsten Mal also besser auf den Zweitbackofen im Stall ausweichen. Ja, aber sonst sah alles so aus, wie ich es auch in Kroatien im Restaurant mal serviert bekommen habe. Nur hatten wir keine nur für Küchenzwecke reservierten Werkzeuge und mussten Hammer und Meißel nehmen, mit dem ich ein paar Stunden vorher noch den alten Fensterkitt aus der Stallfenstereinfassung versucht hatte rauszubekommen. Trotz des massiven Werkzeugeinsatzes war es nicht wirklich leicht, den Salzteig zu durchbrechen! Es flogen so manche Brocken durch die Gegend und ich bekam den Hinweis meiner Tochter zu hören, ich solle an einem Sonntag nicht so einen Krach machen und das Fenster wurde daraufhin geschlossen! Aber irgendwie haben wir den Zander freigelegt bekommen: Leider liess sich die Fischhaut nur schwer vom Fleisch trennen und ich hatte das Gefühl, dass auch selbst durch die Haut das Salz eingedrungen ist. Wir bekamen ordentlich Durst! Ein Highlight war aber der Sauerampfer im Bauchraum - oberlecker! Den gibts nächstes Mal als extra Soße zum Fisch. :-) ... link (0 Kommentare) ... comment Sonntag, 26. Februar 2012
GutesHaus-Gemüsepfannkuchen mit buntem Salat und Räucherfisch
lori, 21:51h
Wir waren dieses Mal zu Gast im Gut(e)sHaus Garvensdorf, haben Geburtstag und Leseabend zusammengelegt. Die Tafel wurde im Ofenzimmer gedeckt:
Auf den Tisch kamen Gemüsepfannkuchen nach Art des Hauses (Rezept wird hier diesmal nicht verraten). Dazu gab es einen bunten Salat aus Feldsalat, Rucola, Rote Beete, Möhre, Radies, Tomate, Paprika, geriebenen alten Gouda, gerösteten Sonnenblumenkernen und einem Dressing aus Olivenöl und Balsamico. Ausserdem standen diverse Dips und Saucen zur Verfügung und eine sehr leckere Räucherfischplatte, außerdem Fladenbrot. Zum Dessert habe ich keinen Namen, aber dafür sei sei das Rezept verraten: In eine Auflaufform (oder anderes geeignetes Gefäß) zunächst eine Schicht zerkleinertes Baiser-Gebäck geben, darüber eine Mascaropne-Magerquark-Mischung im Verhältnis 1:1 und als oberste Schicht gefrorene Früchte (z.B. Waldbeeren mit einem Teil Südfrüchte) - schon fertig. Man sollte es erst kurz vor dem Essen zubereiten, damit die Früchte noch etwas gefroren sind und das Baiser noch aufgeweicht. Als edlen Tropfen anlässlich des Geburtstags gab es dieses Mal sogar Champagner: Gelesen hat der jüngste Lesenachwuchs schon nicht mehr aus der Fibel, sondern aus der jüngsten Ausgabe der GEOmini und zwar Wissenswertes über den Wüstenfuchs mit seinen großen Ohren: Aus "Die bekloppte Republik" von Dietmar Wischmeyer, was nicht wirklich zu empfehlen ist, gab es aber eine Kurzgeschichte zu Lieblingswörtern im Deutschen, die noch ganz nett war. Die restlichen Geschichten sind mehr üble Beleidigungen denn geschliffener Satire-Humor (siehe Bewertungen auf Amazon). Interessanter war da schon "Der Besuch des Leibarztes" von Per Olov Enquist, der uns in die Welt des dänischen Königshaus entführt hat und schildert, wie der deutsche Leibarzt Johann Friedrich Struensee des geisteskranken Königs Christian VII in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in wenigen Jahren mehr als 2000 Dekrete erlassen hat. Der Leibarzt fühlte sich sehr der Aufklärung verpflichtet und führte Pressefreiheit und andere die Aristokratie gefährdenden Sachen ein, aber letztendlich wird dem Leibarzt sein Verhältnis mit der aus England stammenden Königin zum Verhängnis, er wird enthauptet und alle Dekrete wieder aufgehoben. Gehört haben wir u.a. eine Passage zur Erziehung des jungen Königs, der erst durch die brutalen Erziehungsmethoden der Beamten geisteskrank wird, eine Passage zur arrangierten Hochzeit des minderjährigen Königs mit der ebenfalls minderjährigen Königin und eine dritte Passage zu einer der ersten Begegnungen zwischen dem Leibarzt und der Königin. Außerdem haben wir vorgelesen aus: "Das große Buch" von Nikolaus Heidelbach und Franz Hohler - köstliche und überraschende Geschichten! "Das ist schnell gesagt": Sätze aus dem Werk von Peter Bichsel "Tauben fliegen auf" von Melinda Nadj Abonji "Wumbabas Vermächtnis: Drittes Handbuch des Verhörens" von Axel Hacke, wobei der Vorleser etwas enttäuscht war, sein dem Autor zugeleitetes Verhörbeispiel aus der Kindheit nicht wiedergefunden zu haben. ;-) "Geld oder Leben" von Birgit Vanderbeke ... link (0 Kommentare) ... comment Samstag, 17. Dezember 2011
Auf Holzkohle gegrillter Lachs mit Ofengemüse und Blechkartoffeln
lori, 13:41h
Das Weihnachtsleseessen ist dieses Mal kein Vogel, sondern ein Fisch, nach langer Zeit mal wieder ein Ostseelachs vom Küstenfischer aus unserem Dorf. Ehrlich gesagt, habe ich nicht den Ehrgeiz, dass hier kein Rezept doppelt auftaucht, sondern viel mehr Lust auf gegrillten Lachs, so wie wir ihn lange schon nicht mehr zubereitet haben - auf dem Holzkohlegrill, auch wenn es Winter und nicht gerade Grillsaison ist.
Das letzte Mal, dass wir ihn so bereitet haben, war am 1. April 2008 - das war auch die Geburtsstunde dieses Blogs, von daher kann ich fürs Rezept einfach verweisen auf http://leseabend.blogger.de/stories/1089052/. Dafür hatten wir damals noch keine Fotos gemacht, das holen wir dieses Mal nach: Als wärmende Vorspeise gab es eine winterliche Rote-Beete-Suppe mit Dill und Dipp aus saurer Sahne und Meerrettich, auch die hatten wir schon mal 2008: http://leseabend.blogger.de/stories/1224723/. Als Nachtisch gab es aber eine Premiere, zumindest seit wir diesen Blog führen, die Suche liefert auf Tiramisu noch keine Ergebnisse. Deshalb sei an dieser Stelle auch das Rezept verraten in der Variante ohne Alkohol, damit es die Kinder essen und danach auch noch vorlesen können! ;-) Zutaten (für 4-6 Personen): 400g Löffelbisquit 500g Mascarpone 4 Eier 150g Zucker 3/4 l Kaffee 10g Pudergelatine Kakaopulver (weggelassen haben wir 10 EL Amaretto) Zubereitung: Eigelb und Zucker schlagen, Mascarpone, (Likör), Gelatine dazugeben. Eiweiß schaumig schlagen und unterheben. Löffelbisquit kurz (!! ca. 2 sek) in den Kaffee tauchen und damit dier erste Lage im Gefäß auslegen, darüber Creme usw. Zuletzt alles 3 Stunden in den Kühlschrank; vor dem Servieren mit Kakaopulver bestreuen. Zum Essen gab es diesen Weißwein: Die Leserunde wurde wieder von den jüngsten Vorlesern eröffnet und zwar mit weiteren Auszügen aus der Fibel und dem zweiten Teil des 6. Kapitels vom Momo, in dem die grauen Männer dem Barbier Fusi dazu überreden, ein Zeitsparkonto anzulegen; mit anderen Worten ihm seine Lebenszeit stehlen. Als die Alten dann unter sich waren, gab es noch Auszüge zu hören aus: Ein Ziegelstein für Dörte von Volker Strübing, über deren erste Kurzgeschichte "Mein neues Leben" sich alle köstlich amüsiert haben. Als nächstes lauschten wir den Sprechenden Männern Maxim Leo & Jochen-Martin Gutsch, was zu einer lebhaften Diskussion unter den Zuhörern geführt hat (hauptsächlich über den Wert von einem Männerzwiegespräch beim Bier von zwei 40jährigen eingangs ihrer Midlifecrisis, dem wohl aber genau diese Zielgruppe auch nur - die dann aber um so mehr - was abgewinnen kann). Weiter gings dann mit Südlich von Abisko von Klaus Böldl über die Reflektionen eines Mannes aus Stockholm, der die Welt plötzlich ganz anders sieht, nach dem er von einer kurzen Reise aus dem Land der Samen zurückkommt. Zuletzt gab es eine weitere Kurzgeschickte aus dem Band Czernowitz und zwar dieses Mal die Geschichte "Alles außerhalb von Czernowitz ist Exil" von Aharon Appelfeld. Damit war leider schon der Sonntag in seiner frühesten Stunde angebrochen und weitere erheiternde Geschickten von Volker Strübing fielen der allgemeinen Müdigkeit zum Opfer und wurden so auf das nächste Mal vertagt. Wir kochen und lesen im Neuen Jahr weiter! ... link (0 Kommentare) ... comment Samstag, 28. Mai 2011
Hornhecht mit Spargel und Salat
lori, 21:48h
Als traditionelles Maigericht gab es dieses Jahr wieder Hornhecht, den Grüngrätling. Als Beilage noch mal mit dem Saisongemüse Spargel in grün & weiß. Dazu einen groooßen Salat aus Eichblatt, Rucola, Radis, Mairübchen, Möhren, Rote Beete, Tomaten, schwarze Walnüsse (siehe http://leseabend.blogger.de/stories/1643854/ ) angemacht mit Kürbiskernöl, Salz und Zitronensaft.
Primitivo di Manduria war die Marke des roten Traubensafts, der zum Essen gereicht wurde. Als Dessert gab es Schokoladenfondue mit ersten frischen Erdbeeren. Gelesen haben wir aus: "Das blieb vom Doppeladler" von Ernst Trost und noch mal aus "Unerkannt durch Freundesland" von Cornelia Klauß und Frank Böttcher (Hrsg). ... link (0 Kommentare) ... comment Sonntag, 25. April 2010
Tagliatelle mit Lachs, grünem Spargel und OHNE Orangensahnesauce
lori, 00:18h
Eigentlich hatten wir gehofft, die Hornhechtsaison eröffnen zu können, aber der freitagmorgendliche Gang an die Warnemünder Mittelmole war diesbezüglich ergebnislos. Dafür hatte sich ein Ostseelachs im Netz des Fischers verirrt, den ich spontan als Ersatz mitgenommen habe.
Das Rezept wurde daraufhin variiert unter Berücksichtigung des schon erworbenen grünen Spargels. Zutaten: 500 g grüner Spargel 700 g Lachsfilet 500 g Tagliatelle Saft einer 1/2 Zitrone 40 g Butter und eigentlich auch noch 200 ml Sahne 1 Orange (Saft und abgeriebene Schale). 2 EL Orangenlikör 1 Msp. Safran Zubereitung: Die Tagliatelle in Salzwasser bissfest kochen. Den grünen Spargel nicht schälen, sondern nur eventuelle harte Stellen oder trockene Enden entfernen. Den Spargel schräg in ca. 4-5 cm lange Stücke schneiden. Den Lachs in ca. 2 mal 2 cm große Stücke schneiden, salzen und mit Zitronensaft beträufeln. Die Butter in einer Pfanne schmelzen, den Spargel hinein geben und bei mittlerer Hitze ca. 15 Minuten braten. Gleiches in einer zweiten Pfanne mit dem Lachs, aber diesen nur ca. 8 Minuten braten. (Man kann auch den Lachs nach 7 Minuten mit zum Spargel geben.) Was wir vergessen haben (aber es hat trotzdem oberlecker geschmeckt!): Mit Orangenlikör ablöschen, den Saft einer Orange, geriebene Orangenschale, Safran und Sahne hinzugeben und köcheln lassen, bis die Sauce sämig wird. Bei Bedarf mit Salz und Pfeffer abschmecken. Man kann nun entweder die Nudeln mit in die Pfanne geben und alles miteinander vermischen oder dekorativ getrennt servieren und auf dem Teller anrichten. Wir haben uns für letzteres entschieden. A. hat sich aufgrund ihres Kopfschmerz für eine Portionsgröße á la Nouvelle Cuisine entschieden, sieht aber auch gut aus :-) Dazu hat uns folgender Weißwein vorzüglich gemundet: Als Beilage gab es einen köstlichen Salat mit folgenden Zutaten: 200 g Feldsalat 2 kleine rote Beete, gerieben ca. 15 kleine Cherry-Strauchtomaten frisch geriebener Parmesan junger Schnittlauch, frisch aus dem Garten Saft einer frisch gepressten Zitrone Olivenöl Auch hier haben wir etwas Entscheidenes vergessen, die Auflösung dazu gibt es aber erst beim nächsten Mal! ;-) Als Nachtisch hatte M. eigentlich schon alles für einen Kaiserschmarrn vorbereitet, aber alle (zumindest die, die keine Kopfschmerzen hatten und überhaupt mitessen konnten) waren nach den oben genannten Köstlichkeiten bestens gefüllt. Auf Wunsch eines einzelnen jungen Herrn gab es dann noch eine geschälte Blutorange. Den Kaiserschmarrn gabs dann am nächsten Morgen zum Frühstück: Gelesen haben wir aus: Maxim Leo: Haltet Euer Herz bereit. Eine ostdeutsche Familiengeschichte Anne Michaels: Wintergewölbe Doris Zölls: Der Mond in der Silberschale Der harte Kern hat dann bis weit nach Mitternacht noch den letzten Film aus der Buck-Box geschaut; Karniggels. ... link (0 Kommentare) ... comment Sonntag, 21. Februar 2010
Lachsauflauf mit Wirsing
lori, 11:24h
Winterzeit ist auch Lachszeit und unser Fischer im Dorf hatte kürzlich schöne Exemplare, von denen eins gestern verarbeitet wurde. Winterzeit ist auch Kohlzeit und nachdem wir zum Januarleseabend schon Wirsingpastete mit Blätterteig zubereitet hatten und leider ohne Besuch (der im Schnee stecken geblieben ist) verzehren mussten, sollte dieses schmackhafte Wintergemüse noch einmal Verwendung finden.
Als Vorspeise gab es aber zunächst einen Wintersalat aus geraspelten Roten Beeten, Mohrrüben und Äpfeln mit Haselnüssen, Walnussstücken und Rosinen mit dem Saft einer halben Zitrone und einem Schuss Orangensaft. Zum Lachsauflauf mit Wirsing benötigt man folgende Zutaten: 500 g Wirsing 4 Schalotten 1 EL Butter ca. 700 g Lachsfilet (vergessen zu wiegen, ich habe einen ca. 45 cm langen Ostseelachs filetiert) 1/2 l Schlagsahne 3 Eier 1 Bd Dill Salz und Pfeffer aus der Mühle 6 Cocktailtomaten Spargelspitzen 100-200g geriebenen Gouda Zubereitung: Den Wirsing waschen, in kleine Stücke schneiden, für 3 min in kochendem Salzwasser blanchieren und in einem Sieb abtropfen. Die Schalotten in Ringe schneiden und in der Butter (im Wok) andünsten, den Wirsing dazugeben und für ca. 10 min unter häufigen Rühren anbraten. Eine feuerfeste Auflaufform einfetten und Lachs und Wirsing abwechselnd einschichten. Die Schlagsahne mit den Eiern verschlagen, den gehackten Dill hinzugeben, mit Salz und Pfeffer würzen und über den Auflauf giessen. Den Auflauf auf dem Rost im Backofen bei 250 Grad 20 min garen, rausnehmen, mit Spargel und Cocktailtomaten garnieren, mit Gouda bestreuen und den Auflauf fertig garen (mit Grillfunktion, damit der Käse schön knusprig wird). Dazu wurden Rosmarinkartoffeln gereicht und ein Meerrettich-Apfel-Sahne-Dipp aus 100g frische geriebene Meerrettichwurzel, einem geriebenen Apfel (z.B. Boskopp) und 4-5 EL saure Sahne. Zum Nachtisch hat MH einen köstlichen Obstsalat beigesteuert mit folgenden Zutaten: Äpfel, Orangen, Kiwi, Grapefruit, Banane, Korinten, geröstete Sonnenblumenkerne, Saft von handgepressten Limetten, selbstgemachter Vanillezucker, bester Mecklenburger Lindenblütenhonig, dekoriert mit Kokosraspeln als Schneeimitat, um auch dieses Dessert als Wintergericht erscheinen zu lassen. MH sorgte ebenfalls für den köstlichen Tropfen: ein Granatapfelwein aus Armenien! Gelesen haben wir aus: Jürgen Obrist: Ein Fall für Kommissar Maroni Carlos Ruiz Zafón: Das Spiel des Engels (dem Nachfolgeroman von "Im Schatten des Windes", aus dem wir im vorigen August gelesen haben) Stefan Zweig: Die Welt von Gestern und A. hat ausnahmsweise vorlesen (und vorspielen!) lassen aus: Detlev Buck: "Erst die Arbeit und dann?" & "Eine Rolle Duschen" aus der DVD-Sammlung "Buck Box: Frühe Filme. Sauber hintereinander wech" ... link (0 Kommentare) ... comment ... nächste Seite
|
Online seit 6112 Tagen
Letzte Aktualisierung: 2021.09.26, 19:50 status
Menu
Suche
Kalender
Letzte Aktualisierungen
25. September 2021 Herbstliches...
Es wurden einfache Gerichte aus herbstlichen Gaben... by lori (2021.09.26, 19:50) 29. Mai 2021 Gemeinsam...
... minimalistische Blog-Fortsetzung (H) (die Beschreibung/Rezepte... by lori (2021.08.06, 03:07) 31. Juli 2021 Platz ist...
Trotz Hochsommers wehte es uns erstmals wieder herbstlich... by lori (2021.08.06, 03:07) 20. Juni 2021 Essen&Lesen...
AUS DEN MENÜS: - bunter Salat mit Eisbergsalat... by lori (2021.06.30, 03:05) Nordafrikanische Küche
Heute weichen wir von der Regionalität mal etwas... by lori (2018.11.27, 22:33) |