Kochen & Lesen
Samstag, 20. Mai 2017
Hornhechtsuppe, Variationen von Spargelspitzen und Crème Caramel
Es ist beste Spargelzeit, und M.H. hatte sich außerdem sehnlich Hornhecht gewünscht. Und da der Nachwuchs teils nicht sooo auf Spargel und Fisch steht, ergab sich am Ende folgendes Menü für den Abend, den wir das erste Mal in diesem Jahr im Freien verbringen konnten - naja, bis auf das Dessert, da wurde es dann doch noch zu frisch:

Als erster Gang wurden gereicht:

Hornhechtsuppe
Zuerst einen Sud ansetzen aus ca. 1,5 l Wasser, Salz, 2 Zwiebeln (geschält, aber ganz), ca. 8 Pfeffer- und Pigmentkörner, 4 Lorbeerblätter und das Ganze gut drei min kochen lassen. Die festen Bestandteile aus dem Sud fischen und 3 Hornhechte (ausgenommen, gesäubert und in jeweils drei etwa gleich große Stücke geteilt) in dem Sud 15 min leicht köcheln bzw. eher gar ziehen lassen. Die Hornhechtstücke rausnehmen und von den grünen Gräten und seiner Haut befreien. Da der Fisch dafür etwas abkühlen muss, bleibt Zeit, etwas Gemüse in den Sud zu geben (eine Möhre, eine Petersilienwurzel, eine halbe Fenchelknolle, 2 kleine Zehen Knoblauch und eine kleine rote Paprika), bis das Gemüse weich ist. Die nun grätenfreien Fischstücke wieder hinzugeben, mit Zitrone, Fischfond, Meerrettich bei Bedarf abschmecken, den Fisch nochmal in der heißen Suppe einen Moment ziehen lassen und mit Dill servieren (an Letzteren hatten wir leider zu spät gedacht, deshalb ist das Foto ohne):



Für die Nichtfischmöger gab es als Starter Rote Linsen mit Paprika – einen vegetarischen Linsentopf mit Paprika und Frühlingszwiebeln [aus: Dr. Oetker Schulkochbuch]:



Als Beilage durften alle zugreifen bei den

Gefüllten Kräuterkäse-Cracker

Zubereitung
Zuerst die Cracker backen bei Ober– und Unterhitze von 190 Grad aus
125 g Mehl
½ Teelöffel Backpulver
60 g Butter
1 Ei, leicht geschlagen
60 g Gruyère, gerieben (im Original wird Cheddar verwendet)
1 TL frischer Schnittlauch, gehackt
1 TL frische Petersilie, gehackt

Tipp: Den Teig zwischen zwei Lagen Backpapier 3 mm dick ausrollen. Formen von ca. 5 cm Durchmesser ausstechen und ca. 8 min goldgelb backen. Die Kekse kann man am Vortag backen. Ergibt ca. 40 einzelne Cracker.

Füllung:
80 g Doppelrahmfrischkäse
20 g Butter
1 EL gehackter frischer Schnittlauch
1 EL gehackte frische Petersilie
¼ TL Zitronenpfeffer
100 g Gruyère, gerieben

Immer einen guten halben TL auf einen Cracker geben und einen zweiten draufsetzen.
[Originalrezept aus: Das große Buch der Snacks: Fingerfood]



Als Hauptgericht gab es dann zwei bzw. drei Spargelgerichte. Zum einen einen

Spargelsalat mit Vinaigrette, pochiertem Ei und Gartenkresse

Zubereitung:
24 Spargelspitzen in Salzwasser weichkochen, abkühlen lassen und in gabelgerechte Stücke schneiden.
Für die Vinaigrette: 30 g saure Sahne, 50 ml Spargelsud, 50 ml Mohnöl, 50 ml milder Weißweinessig (kann gut auf 30 ml reduziert werden, war sehr säuerlich) vermischen und mit Salz und Pfeffer würzen. Estragon und ein Schälchen geschnittene Kresse dazugeben und mit dem Spargel mischen.
Obendrauf vier pochierte Eier geben und mit Kresse dekorieren. Servieren, solang die Eier warm sind!



[Das Ausgangsrezept findet sich in dem schon oft genutztem Kochbuch:

Mecklenburgische Schweiz: Land der Schlösser und Herrenhäuser. Kochen, Küche & Kultur Wir haben lediglich die Brunnenkresse und die gekochten Eier ersetzt.]

Auf dem Teller sah das dann so aus:



Die restlichen 2 kg Spargelspitzen wurden gekocht und gebraten gereicht...





...mit folgenden besonderen und leckere Saucen:

Rosmarin-Hollandaise:
115 g Butter schmelzen. 2 Eier mit fein gehacktem Rosmarin (2 große Zweige), 2 EL Orangensaft (im Original: 1 EL Orangenlikör), Salz und Pfeffer verrühren. Mischung im Wasserbad schaumig schlagen. 1 TL abgeriebene Orangenschale unterrühren. Löffelweise die flüssige Butter unterschlagen, bis eine dickcremige Sauce entsteht. Mit Orangensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.



Waldmeister-Sahne:
1 Bund Waldmeister in 200 ml Weißwein 15 min ziehen lassen. 2 Schalotten schälen und in sehr feine Würfel schneiden, in 1 EL Butter hellgelb dünsten. 200 ml Kalbsfonds zugießen, 10 min offen köcheln lassen. Walmeisterwein (ohne das Kraut) angießen und um 1/3 einkochen. 200g Sahne zugießen und wieder um 1/3 einkochen, bis die Sauce cremig ist. Mit Salz, Pfeffer und 1 Prise Zucker abschmecken. Mit wenig gehacktem Waldmeister bestreut servieren.



[Beide Saucenrezepte stammen aus: "Kräuter: einfach besonders/besonders einfach" von Susanne Bodensteiner und Reinhardt Hess, erschienen im Gräfe und Unzer Verlag München, 2005.]

Alles zusammen aufgetan sah das z.B. so aus:



Den Nachtisch haben wir dann schon wieder drinnen in der warmen Stube eingenommen. Zur Crème Caramel gibt’s leider keine Fotos, deshalb auch kein Rezept. ;-) [Sehr lecker war sie trotzdem!]

Halt, ein besonderer und süßer Bissen wurde noch an frischer Luft gereicht und hauptsächlich von den Kindern verzehrt: Aus den Philippinen extra zugesandte (!) gedörrte Mangos:



[An dieser Stelle die allerbesten Genesungswünsche an die Absenderin, die - inzwischen nach Indonesien weitergereist - dort einen bösen Verkehrsunfall hatte und im Moment in Bangkok, Thailand medizinisch versorgt wird - toi, toi, toi!!!]

Getrunken wurde an diesem Frühlingsabend viel Weißwein (und natürlich Schorle vom Nachwuchs):





Die Leserunde hat der Jüngste eröffnet mit:


Artemis Fowl von Eoin Colfer:
Obwohl Artemis Fowl, der Sohn einer irischen Ganovenfamilie, erst zwölf Jahre alt ist, zählt er bereits zu den besten Dieben im Land, denn er ist nicht nur geschickt, sondern auch hochintelligent. Artemis Fowl besitzt Noblesse, kleidet sich stets korrekt und hat ein Faible für Technik. Als es ihm gelingt, sich durch einen Trick das Buch der Unterirdischen von einer alkoholsüchtigen Fee zu beschaffen und die Gnomischen Schriftzeichen mit viel Geduld und der Hilfe seines Computers ins Englische zu übersetzen, glaubt Artemis Fowl, den Niedergang seiner Familie aufhalten zu können, denn er weiß nun, dass Elfen und andere Unterirdische tief unter der Erdoberfläche einen Goldschatz hüten.


Der letzte Pfeil von Frank Schlößer:
Debütroman des Journalisten Frank Schlößer, der den Mord am Steinzeitmenschen Ötzi erzählerisch aufklärt: Am Übergang von der Steinzeit zur Bronzezeit kommen Reichtum, Besitzgier und Mord unter die Sippen im Ötztal und den benachbarten Gebieten. Ein Ich-Erzähler berichtet, wie Ötzi in sein Leben trat und warum er ihn am Ende töten musste. Wir haben erfahren, wie kompliziert die Kupfergewinnung gewesen ist und fragen uns jetzt, wer sie wohl entdeckt hat…

Dann wanderte Zeit-Autor Henning Sußebach in


Deutschland ab vom Wege: Eine Reise durch das Hinterland durch deutsche Gefilde jenseits von befestigten Wegen. Wir haben einmal die B105 in unserer Nähe gequert und dann darüber diskutiert, ob man jenseits von Wegen überhaupt die Menschen findet, die der Verfasser treffen wollte.

Dann gab es eine Reise ins Jahr 1989 nach Prag, als sich das Botschaftsgelände mit ausreisewilligen Menschen füllte. Hans-Dietrich Genscher und Karel Vodika verfassten


Zündfunke aus Prag: Wie 1989 der Mut zur Freiheit die Geschichte veränderte. Ein Anlass, in die eigenen Erinnerungen zu tauchen und Fragen des Nachwuchses zu beantworten.

Und zuguterletzt gab’s kräuterige Gedichte aus dem Eigenverlag: Was Kräuter alles können, wenn man gut zu ihnen ist, das erfuhren wir aus Jeanette Nadebors


„Tripmadams Fenster: Von stillen Stürmen und Kräutern mit Seele“.

Dann entließen wir unsere Gäste ins Bett und schleppten einen Teil des Nachwuchses dahin, denn der Sitzsack war zu gemütlich gewesen. So endete ein anregender Abend.

Nachtrag von MH: Das Aufräumen am nächsten Morgen wurde dem Frühaufsteher versüßt mit den Resten der zum Lesen noch gereichten, sehr leckeren Fleur-de-Sel-Schokolade, die die Dame des Hauses am Vortag gerade als nachträgliches Geburtstagsgeschenk zugesandt bekommen hatte - MERCI!

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Letzte Aktualisierung: 2021.09.26, 19:50
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