Kochen & Lesen |
Samstag, 25. März 2017
Bœuf bourguignon, vorab Eichblattsalat mit Ziegenkäse und Walnüssen, Käse-Rosmarin-Plätzchen, Mini-Quiche-Lorraines, Salzzitronen, gefolgt von ländlichem Apfelkuchen und Rumkugeln
lori, 08:23h
Das wird heute ein Mammut-Rezept-Eintrag. Aber es waren auch wirklich so viele leckere Sachen, die sich alle lohnen, nochmal zubereitet zu werden, so dass es den Aufwand rechtfertigt. Wir fangen mal mit den Entrées an:
Eichblattsalat mit Ziegenkäse und Walnüssen Zuaten: 1 Kopf Eichblattsalat 1 cremig-weicher Chèvre oder anderer Ziegenkäse 4 Walnüsse Walnussvinaigrette Zubereitung: Den Eichblattsalat waschen und trockenschleudern. Auf Servierteller geben, die Blätter ggf. etwas zerzupfen. Den Käse auf dem Salat verteilen, ebenso die mit der Hand gebrochenen Walnüsse. Aus Walnussöl, Salz, Essig und frisch gemahlenem Pfeffer eine Vinaigrette anrichten und über dem Salatteller verteilen. Und weil die Tafel so schön aussah: Als weitere Snacks dazu gab es zum einen... Rosmarin-Käse-Plätzchen Zutaten: 125 g Mehl 100 g Butter 1 EL Sauerrahm 60 g Cheddar, gerieben 65 g Parmesan, gerieben 3 TL frischer Rosmarin, gehackt 3 TL frischer Schnittlauch, gehackt Zubereitung: Den Backofen auf 180 °C vorheizen. 2 Backbleche leicht mit zerlassener Butter oder Öl einfetten. Das Mehl mit etwas Salz und gemahlenem schwarzen Pfeffer in eine große Schüssel sieben. Die Butter zugeben und mit den Fingerspitzen zu einer feinen, krümeligen Masse verreiben. Sauerrahm, Käse und Kräuter zugeben und mit einem breiten Messer mischen. Dann die Zutaten mit den Fingern zu einem glatten Teig verarbeiten. Zu einer Kugel formen und in Frischhaltefolie gewickelt 15 min kalt stellen. Gestrichene Teelöffel des Teigs zu Kugeln formen und auf die vorbereiteten Backbleche legen; dabei zum Aufgehen ausreichend Platz lassen. Mit einer bemehlten Gabel leicht flach drücken. 15-20 min goldgelb backen. Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. ... und zum anderen: Mini-Quiche-Lorraines Zutaten: 3 Fertig-Mürbeteig, ausgerollt 60 g Gruyère, gerieben 30 g Butter 2 Scheiben Frühstücksspeck, feingewürfelt 1 Zwiebel, feingewürfelt 2 Eier 185 ml Sahne 1/2 TL Muskatnuss, gerieben frischer Schnittlauch, in ca. 3 cm lange Stücke geschnitten, zum Garnieren Zubereitung: Zwei flache Muffinbleche mit je 12 Vertiefungen einfetten. Den Backofen auf 190 °C vorheizen. Aus dem Teig Kreise von 8 cm Durchmesser ausstechen und in die Vertiefungen legen. Den Käse gleichmäßig auf den Teigschalen verteilen. Abgedeckt kalt stellen, während die Füllung zubereitet wird. Butter in einem kleinen Topf erhitzen. Speck und Zwiebeln 2-3 min weich dünsten. Auf Küchenpapier abtropfen lassen. Die abgekühlte Mischung gleichmäßig auf die Teigschalen verteilen. Eier, Sahne, Muskatnuss und frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer mit dem Schneebesen verquirlen. Dann vorsichtig über den Speck gießen oder mit einem Löffel auf die Quiches verteilen. Zum Garnieren auf jede Quiche 2-3 Stücke Schnittlauch legen. 20 min goldbraun und fest backen. Heiß oder warm servieren - schmeckt aber auch kalt! :-) Nicht zu vergessen das frisch aus Hamburg eingeflogene Mitbringsel, das bei einem der Anwesenden zu wahrem genüsslichen Stöhnen führte: Salzzitronen. Davon werden wir hier demnächst noch öfter lesen - das kann ich schon mal versprechen! :-) Eigentlich eine Grundzutat der marokkanischen Küche, kann man es auch sehr gut pur genießen oder zu einer Scheibe frischem Baguette. Dann kam das große Hauptgericht auf den Tisch, deren Zubereitung schon am Vortag begann: Bœuf bourguignon Zutaten: 1 kg gut marmoriertes Rindfleisch Zwiebeln zum Anbraten ca. 15 kleine Zwiebeln ca. 4 EL klein gewürfelter Schinkenspeck kleine Champignons (sie sollten idealerweise ganz bleiben) Rotwein Thymian Petersilie Olivenöl etwas Mehl zum Andicken Zubereitung: Rindfleisch würfeln (wie Gulasch), Zwiebeln grob klein schneiden, Rindfleisch etwas pfeffern, mit Thymianzweigen und Olivenöl vermengen, mit 1 Flasche Rotwein aufgießen und mind. 12 h besser 24 h marinieren. Die kleinen Zwiebeln pellen und ganz in Olivenöl anrösten bis sie stellenweise Farbe genommen haben, Schinkenspeck dazu geben und auch etwas anrösten aber nicht soweit dass er hart wird. Alles rausnehmen und beiseite stellen. Das Fleisch aus der Marinade nehmen, so gut es geht abtropfen lassen und im Zwiebelfett anschmoren, bis sich Saft bildet. Mit etwas Mehl bestäuben, aufpassen dass es nicht klumpt. Salzen. Mit der Marinade aufgießen und alles ca. 2 h köcheln. Durch das Mehl sollte sich eine leicht sämige Konsistenz ergeben (der Mehlgeschmack verkocht). Später ggf. weiteren Wein aufgießen und noch Thymianzweige dazugeben, weiter einköcheln. Parallel kann man einen weiteren Saucensud bereiten: Rindsknochen mit Suppengemüse trocken scharf anrösten. Thomatenmark dazu geben und auch leicht Farbe nehmen lassen. Mit Rotwein ablöschen und einkochen. Gern mehrfach Rotwein/Brühe aufgießen und reduzieren. Das Ganze durchgesiebt zum Bœuf bourguignon geben. Wenn das Fleisch fast weich ist, die kleinen ganzen Zwiebeln und Speck dazu geben. Die Zwiebeln gar kochen. Am Ende Champignons in einer extra Pfanne in etwas Butter anschmoren (ganz lassen oder halbieren), salzen und pfeffern und ebenfalls zum Fleisch geben. Thymianzweige raus nehmen. Mit gehackter Petersilie bestreuen und servieren. Dazu frisches Baguette reichen. Was für ein Gedicht! Und das zur Fastenzeit! ABER: Wir haben gerade mal nachgezählt: Um auf die 40 Tage zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag zu kommen, wurden ab dem 5. Jahrhundert die Sonntage als "kleine" Auferstehungstage vom Fasten ausgenommen. Na also, da hatten wir einfach mal ein kleines Auferstehungsmahl zwischendurch. ;-) Der köstliche Wein wurde dennoch nur von einem Teil der Tafelrunde angenommen. Wir hatten einen weißen Australier und einen roten Argentinier zur Auswahl: Als Dessert gab es dann noch einen Ländlichen Apfelkuchen Zutaten: Mürbeteig 750 g Äpfel, geschält und in Spalten geschnitten 75 g hellbrauner Rohrzucker 3-4 Gewürznelken (nach Belieben) Milch und Streuzucker zum Glasieren Zubereitung: Den Backofen auf 220 °C vorheizen. Den Teig ausrollen, so dass er auf allen Seiten etwa 2,5 cm über eine Auflauf- oder Pastetenform von etwa 1000 g Inhalt übersteht. Einen etwa 2,5 cm breiten Streifen von diesem Teig abschneiden. Den Rand der Form mit Wasser bestreichen und den Teigstreifen dagegendrücken. Die Äpfel in die Form geben, mit Zucker bestreuen und, falls verwendet, die Nelken hinzufügen. Den Teigstreifen mit Wasser bestreichen, dann das große Teigstück auf die Füllung legen und ringsrum andrücken. Den Rand beschneiden und verzieren, indem man ihn mit den Zinken einer Gabel riffelt. In die Mitte des Kuchens ein Dampfloch stechen. Nach Belieben aus den Teigresten Formen ausstechen und diese mit Wasser dekorativ auf den Kuchen kleben. Den Teig mit Milch bepinseln und mit etwas Zucker bestreuen. 10 min im Ofen backen, dann die Temperatur auf 180 °C reduzieren und weitere 35-40 min backen. Nochmals mit Zucker bestreuen und heiß oder kalt servieren. Und als Konfekt zum Lesen gab es dann obendrein auch noch: Rumkugeln aus weißer Kuvertüre 80 g Butter in 2 EL Sahne bei geringer Hitze schmelzen. Den Topf vn der Herdplatte nehmen und 200 g weiße Schokolade unter Rühren in der Flüssigkeit auflösen. Vorsicht: Die Schokolade gerinnt leicht, wenn die Butter-Sahne-Masse zu heiß ist! Nun abkühlen lassen. 10 Löffelbiskuits in eine Plastetüte geben und mit dem Nudelholz darübrrollen, bsi sie zerbröselt sind. Dann die Brösel mit 8 EL Rum (z.B. Barkadi) tränken. Die Schokoladenmasse mit den Bröseln vermengen und eine Stunde in den Kühlschrank stellen. Aus der erstarrten Masse kleine Kugeln formen und in 100 g Kokosraspeln wälzen. Wenn das kein Festessen war! Gelesen haben wir dann zuerst, inspiriert vom Besuch der Lesung von Oliver Lück aus seinen Flaschenpostgeschichten. Von Menschen, ihren Briefen und der Ostsee und zwar dieses Mal über Begegnungen in Selenogradsk (früher: Cranz) in der russischen Exklave Kaliningrad mit einer in der DDR geborenen Frau (der Vater war in Wustrow stationiert) und ihrer neuen "Oma" Elfriede, die hier 1920 geboren wurde und nach 1990 wieder oft zu Besuch war. Unser jüngster Vorleser hat dann im Anschluss passenderweise aus seinen eigenen (noch unveröffentlichten) Flaschenpostgeschichten vorgelesen: "Nachrichten in Flaschen und wie sie zurückkehren" mit Sende- und Empfangserfolgen sowie selbst gefundenen Flaschenposten. Desweiteren haben wir uns vorgestellt: "Wunder - Sieh mich nicht an" von Raquel J. Palacio über einen zehn Jahre alten Jungen, dessen Gesicht seit der Geburt und durch unzählige Operationen entstellt ist, aber dennoch das Leben mit Bravour meistert - ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis. "Ein Jahrhundert wird abgewählt" von Timothy Garton Ash mit einer Schilderung des (politischen) Lebens in Tschechien in den 80er Jahren aus der Perspektive des renommierten englischen Historikers. "Fandorin" von Boris Akunin, ein Krimi oder eigentlich der Auftakt zu einer ganzen Serie, angesiedelt in Moskau 1876. Erast Fandorin, noch ganz neu in der Schreibstube der Moskauer Polizei, vermutet, dass sich hinter den jüngsten Selbstmorden ein finsteres Geheimnis verbirgt. Und wird auf die Suche nach einer wunderschönen, aber offenbar eiskalten Frau geschickt... Noch eine weitere Episode aus "Das große Los. Wie ich bei Günther Jauch eine halbe Million gewann und einfach losfuhr" von Meike Winnemuth und zwar dieses Mal ein Bericht aus Mumbai, die erste Stadt auf ihrer Weltreise, bei der sie in 12 Städten aller Kontinente jeweils eine Monat bleibt, die ihr so gar nicht behagte. "Meine geniale Freundin", ein Roman von Elena Ferrante über Lila und Elena, schon als junge Mädchen beste Freundinnen, bleiben es auch über sechs Jahrzehnte hinweg, bis die eine spurlos verschwindet und die andere auf alles Gemeinsame zurückblickt, um hinter das Rätsel dieses Verschwindens zu kommen. Spielt in Neapel. ... comment |
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