Kochen & Lesen
Samstag, 15. Dezember 2012
Pfefferkuchen-Architektur-Wettbewerb und Suppenküche
Das war mal was Anderes. Und: Das war was Besonderes! Das Kochen rückte heute etwas in den Hintergrund, dafür wurde um so fleißiger gebacken - und zwar PFEFFERKUCHEN-KUNSTWERKE!

Zunächst zum Rezept für den Teig:

Zutaten: 250 g Sirup, 125 g Zucker, 100 g Margarine, 500 g Mehl, 20 g Pfefferkuchengewürz, 1 Prise Salz, 5 g Pottasche, 5g Hischhornsalz, 2 EL Milch, Weinbrand oder Rum.
Zubereitung: Sirup, Zucker und Margarine erhitzen. Das gesiebte Mehl und die Gewürze mischen und die Triebmittel getrennt in der Flüssigkeit auflösen. Die abgekühlte Sirupmasse mit allen übrigen Zutaten verarbeiten und den Teig ablagern lassen (ca. eine Woche!).

So kam er dann auf den großen Küchentisch:



Und nun waren alle erprobten wie unerfahrenen Pfefferkuchenbäcker gefragt, aus dieser Rohmasse beliebige Kunstwerke zu kreieren.



Ich bin immer noch total baff, was da spontan so alles entstanden ist.







Die geformten Rohmassen kamen dann auf Bleche und sind im Ofen ca. 8-10 Minuten bei 180 °C gebacken worden. Nun begann der eigentlich spannende Teil. Mit geschmolzener Kouvertüre oder Puderzucker-Eischnee-Masse als Klebstoff ging es nun ans Bauen!











Zum Schluss sind wirklich wahre Kunstwerke entstanden:







Im Hintergrund greift das Wikingerboot die Burg schon an! :-)

Ja, bei so einer aufwändigen Backerei haben wir uns wohlweislich für den Essteil des Abends auf Suppen beschränkt dieses Mal, diese aber nicht weniger köstlich. Es gab zum einen eine Asiatische Rindssuppe und zum anderen eine Französische Zwiebelsuppe. Hier die Rezepte:

Asiatische Rindssuppe

Zutaten:
500g Rindfleisch, 300g Kniescheiben o. Knochen
3 Zwiebeln
6 Knoblauchzehen
je 20g frischer Koriander, frische Minze
50g frischer Ingwer
3 Möhren
1 Sellerie
Salz, Pfefferkörner, Nelken, Lorbeer, Cardamom
200g vietnamesische Reisnudeln
2 Chillischoten
1 Porreestange

Zubereitung:
Das Rindfleisch und die Beinscheiben im kalten Wasser ansetzen und die Trübstoffe abschöpfen.
Drei Zwiebeln (mit Schale!) halbieren und auf der Herdplatte rösten. Das gibt Farbe und Geschmack :-). Diese nach dem Abschöpfen dazu; ebenso Salz, Pfefferkörner, Nelken, Cardamom, Lorbeer und Ingwer. Nach ca. 90 min beenden.
Separat einen scheibierten Sellerie bißfest kochen. Dabei bleibt dieser schön weiß! Dazu die Schalen desselben geben sowie Möhren, Knoblauch und Salz.

Die beiden Brühen zusammen abseihen und vermengen. Fleisch und Sellerie abkühlen lassen und schneiden.
Den frischen Porree schneiden und säubern und mit den Reisnudeln, den geraspelten frischen Möhren und dem fein gehackten (mehrfarbigen!) Chilischoten kurz aufkochen lassen.

Servieren mir dem gehackten frischen Koriander und der frischen Minze.



Französische Zwiebelsuppe

Zutaten (für 4-6 Personen):
1 kg Zwiebeln (rot und weiß gemischt)
2 EL Öl
4 TL Zucker
Salz und frisch gemahlener Pfeffer
2 l dunkle Gemüsebrühe
2 Knoblauchzehen
Zitronensaft
gehackte Petersilie zum Garnieren
Toastbrot
Käsescheiben (z.B. Gouda)

Zubereitung:
Die in dünne Scheiben geschnittenen Zwiebeln mit dem Öl in einem großen Topf 10 min dünsten, bis sie weich sind. Den Zucker zugeben sowie Salz und Pfeffer nach Belieben und weitere 10-15 min braten, bis die Zwiebeln goldbraun sind; darauf achten, dass die Zwiebeln nicht anbrennen.

Brühe, Knoblauch und etwas Zitronensaft zugeben, Die Suppe zum Kochen bringen und etwa 10 min köcheln lassen. Abschmecken und in vorgewärmet Teller, mit Petersilie bestreut, servieren.

Als weitere Zutat wurden noch Käsecroutons serviert (geschnittenes Dinkelvollkorntoast mit Käsescheiben belegen und im Backofen knusprig backen).



Zum Dessert gab es wahlweise Bratapfel oder einen Chicorée-Obst-Salat.





So war es schon spät, als wir uns zum Lesen niedergelassen haben. Die jüngsten Vorleser haben aus ihren Büchern des vorigen Leseabends (Das magische Baumhaus und Momo) weiter gelesen.

Von den Großen gab es dann (wenigstens eine) Weihnachtsgeschichte und zwar "Die Weihnachtsfestplatte" von Terry Pratchett aus:


Schöne Bescherungen.

Danach wurde es etwas mathematischer mit einem Auszug aus:


Fermats letzter Satz: Die abenteuerliche Geschichte eines mathematischen Rätsels von Simon Singh und zwar wurde folgendes Rätsel gestellt:

Welches ist die kleinste Anzahl von Gewichten, mit denen jedes ganzzahlige Gewicht von 1 bis 40 Kilo auf einer Waage gemessen werden kann?

Lösungsvorschläge gern als Kommentar - oder das Buch kaufen, die Lösungen sind im Anhang mit dabei. ;-)

Weiter ging es physikalisch mit unterhaltsamen Auszügen aus:


Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln: Was wir von Tieren über Physik lernen können von Martin Puntigam, Heinz Oberhummer und Werner Gruber.

Wer es nicht glauben sollte: Um herauszufinden, wie das mit dem Lernen bei den Menschen funktioniert, haben Wissenschaftler tatsächlich stunden- und tagelang Schnecken gestreichelt! Welche Erkenntnisse dabei gewonnen wurden, wird hier aber nicht verraten...

Zum Ende hin wurde es dann noch kurz kulinarisch mit Herrn Tellkamp, der sich (im letzten Mal schon näher vorgestellten "Der Hecht, die Träume und das Portugiesische Café") genüsslich und recht bildhaft über Sächsische Schrippen auslässt.

Den Schlusspunkt bildete heute ein Vertreter des eigentlich in diesem Kreise recht selten vorgetragenen Genres des Kriminalromans, wobei es bei


Die Grenzgängerin von Jacque Berndorf um einen sehr aktuellen politischen Handlungsort geht: Der deutsche Topagent Karl Müller geht bei einem Auftrag in Tripolis (gerade von Gaddafi verlassen und den von lybischen Rebellen besetzt) verloren. Prompt will ihm der BND fristlos kündigen – gegen den Widerstand seines Chefs Krause, der daraufhin selbst den Dienst verlässt. Die Situation im BND ist heillos verfahren, da trifft die Nachricht ein, dass eine Frau in Albanien tausend Kilogramm Sprengstoff gekauft hat und damit auf dem Weg nach Deutschland ist. Wer ist sie? Was will sie? Und vor allem: Wer kann sie aufhalten?

Das wissen wir auch noch nicht, so viel Zeit war nicht zum Vorlesen.

Jetzt ist erstmal Weihnachten - also viel Zeit zum Kochen und Lesen hoffentlich. ;-)
Wir treffen uns im neuen Jahr wieder - mit neuen Rezepten und neuen Büchern.

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