Kochen & Lesen
Samstag, 20. Oktober 2012
Birne mit Roquefort gefolgt von Wildkräuter-Pansotti con salsa di noci
Es ist ja Herbst und Erntezeit - da lassen wir uns gern davon inspirieren, was gerade so an den Bäumen reif wird: Äpfel, Birnen, Walnüsse...

Das war ein emsiges Treiben in der Küche, vier Erwachsene hatten voll zu tun, die Kinder haben auch mitgeholfen. H.S. hatte eine kleine Zentrifuge und vier alte Apfelsorten aus dem Gut(e)shauspark mitgebracht und so kamen wir in den Genuss eines ganz frischen Apfelsafts.


5 dieser 6 Sorten sind an diesem Abend verarbeitet worden. Oben links der Rote Boskoop zum Dessert, die Sorten in der Mitte und rechts zu Saft (Fürst Blücher, unbekannt, Grüner Boskoop, Roter Eiser - von links oben in Uhrzeigersinn), einzig der Pfannkuchenapfel (unten links) fand keine Verwendung.


Die Zentrifuge


Die Säfte hatten recht verschiedene Farbtöne.

Als Vorspeise gab es dann die Birnen des Hauses



gefüllt mit Roquefort. Zubereitung: Birnen halbieren, Kerngehäuse entfernen und in die Höhlung Blauschimmelkäse, das Ganze in eine gebutterte Auflaufform und 20-30 min im Ofen bei 200 Grad backen (bis der Käse gut verlaufen ist).



Die Inspiration zur Hauptspeise bekamen wir von unserem Walnussbaum, der dieses Jahr das erste Mal (nachdem wir ihn vor 12 Jahren gepflanzt hatten) richtig gut getragen hat.


Das sind die letzten frisch runtergefallenen Nüsse.

Das Rezept haben wir von der Seite www.mein-italien.info:
Die salsa di noci (Walnusssauce) ist zwar nicht so berühmt wie ihr Verwandter, der Pesto, in Ligurien aber nicht minder beliebt. Zusammen mit den Pansotti (eine Art Teigtaschen) ergibt dies ein beliebtes Festtagsgericht.

Rezept (für 6 Personen):
Zutaten für die Sauce:
400 g Walnusskerne
70 g Olivenöl
30 g geriebener Parmesan
3 große Scheiben Toastbrot
20 Blätter frischen Majoran
6 EL Milch
1 Knoblauchzehe
Salz

Zubereitung der Soße:
Für die Sauce die Walnusskerne und die Knoblauchzehe im Mörser zerstoßen und anschließend mit dem Parmesan vermischen.
Das Toastbrot in der Milch einweichen, wenn es sich vollgesogen hat, pürieren und mit dem Öl, etwas lauwarmen Wasser vermischen, mit den Walnüssen vermengen und umrühren, bis man eine homogene Soße erhält, mit Salz abschmecken.

Zutaten für die Füllung:
150 g frische Ricotta
600 g verschiedene würzigen Kräuter (Wildkräuter wie Giersch, Vogelmiere, Spitzwegerich, Löwenzahn und Gundermann; Salatkräuter wie Rucola, Feldsalat und Pflücksalat sowie Küchenkräuter wie Salbei, Minze, Melisse und Oregano.
100 g geriebener Parmesan
10 g Butter
1 EL Olivenöl
eine Prise Muskatnuss
2 Eier
Salz

Zubereitung der Füllung:
Kräuter waschen, kurz in kochendem Wasser blanchieren, abgießen, gut ausdrücken und fein hacken.
Alles mit Ricotta, Butter, Öl, Ei und Parmesan vermischen und mit Salz und Muskatnuss abschmecken.

Zutaten für den Teig:
400 g Mehl
1 Glas Wasser
1 Ei und 1 Eigelb
Eine Prise Salz
3 EL Weißwein
(Anmerkung von uns: entweder man nimmt jeweils die Hälfte der Zutaten für Sauce und Füllung oder aber besser die doppelte Menge für den Teig)

Zubereitung der Pansotti:
Aus Mehl, Ei, Salz, Wasser und Wein einen glatten Nudelteig kneten.
Den Teig in Folie einschlagen und etwas ruhen lassen.
Den Teig portionsweise auf der bemehlten Arbeitsfläche (oder mit der Nu­delmaschine) dünn ausrollen und mit Mehl bestäuben.
Aus dem Teig Quadrate von ca. 10 cm Seitenlänge ausschneiden, mit je 2 TL Füllung belegen und zu Dreiecken zusammenklappen.
Die Ränder gut zusammendrücken, die Teigtaschen mit Mehl bestäuben und nebeneinander auf die bemehlte Arbeitsfläche legen, damit sie nicht zu­sam­men­kleben.
Die Pansotti in reichlich kochendem Salzwasser portionsweise ca. 7 - 8 Minuten garen, mit einer Schaumkelle aus dem Wasser nehmen und abtropfen lassen.
Auf vorgewärmte Teller geben, mit der Walnusssauce überziehen, den Rest der Kräuterfüllung dazugeben und mit Parmesan bestreut servieren.



Als Dessert gab es dann ebenfalls ein Produkt des eigenen Gartens - ein heißer Apfelstrudel aus rotem Boskoop mit Vanilleeis (die geschlagene Sahne haben wir aus Sättigungsgründen weggelassen).



Für den Strudelteig:
80 g Margarine
100 g geriebene Semmel
750 g Äpfel
100 g Zucker
1/2 TL Zimt
50g Sultaninen oder Korinthen (haben wir wg. der Kinder weggelassen)
30 g gehackte Walnüsse (man kann auch Mandeln nehmen, wir haben zum Ausgleich der Sultaninen etwas mehr Walnüsse genommen)
1 EL Rum

Zubereitung:
Auf dem ausgezogenen Strudelteig die in etwa 30 g Margarine gerösteten Semmelbrösel verteilen. Die ohne Schale und Kernhaus geraspelten Äpfel mit Zimtzucker, Sultaninen, Nüssen und Rum vermischen und auf der Teigplatte breitstreichen. Den aufgerollten Teig mit der restlichen Margarine bepinseln und etwa 25 min bei kräftiger Mittelhitze goldbraun backen. Nach Wunsch mit Staubzucker besieben.

Gelesen haben wir aus:


Wuschelbär von Irina Korschunow.

Das nächste Kapitel aus

Momo von Michael Ende.

Neue Erkenntnisse haben wir gewonnen aus

Stimmt's?: Das große Buch der modernen Legenden von Christoph Drösser, so z.B. dass das Schlafen bei offenem Fenster nicht unbedingt gesundheitsfördernd ist, was ein Teil des Lesekreises etwas erbost hat wegen unzulässiger Verallgemeinerung. Aber der Schatten kann schneller als Lichtgeschwindigkeit sein, Wasser kann man nicht höher als 10 Meter ansaugen und der tropische Regenwald verbraucht manchmal mehr Sauerstoff als er erzeugt- wer hätte das gewusst?


Der Hecht, die Träume und das Portugiesische Café von Uwe Tellkamp


Ein plötzlicher Todesfall von Joanne K. Rowling


Die Wohlgesinnten von Jonathan Littell


Such dir was aus, aber beeil dich! Kindsein in zehn Kapiteln von Nadia Budde.

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